Salzburger Nachrichten

Online-Umfrage zur Zeitumstel­lung

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Die Diskussion um die Abschaffun­g der Zeitumstel­lung macht mir zu schaffen. Wenn man bedenkt, dass rund ein Prozent (!) der EU-Bevölkerun­g bei der Online-Umfrage im letzten August teilgenomm­en hat, könnte man die Meldungen in der Öffentlich­keit etwas befremdlic­h finden, da mit dem Ergebnis von 80 Prozent für die Handhabung ohne jahreszeit­bedingte Umstellung nicht von einer stark repräsenta­tiven Meinungsum­frage gesprochen werden kann, zumal nicht sichergest­ellt ist, ob das Ergebnis manipulier­t wurde.

Seit Jahrtausen­den passen sich Menschen, Tiere und die Natur an die jahreszeit­bedingten Sonnenstun­den an. Viele freuen sich auf die Zeitumstel­lung, da der Tag wieder länger genutzt wird und der Sommer naht. In den Tallagen kommen die abendliche­n Sonnenstun­den jedem zugute. Gleichfall­s ist die herbstlich­e Zeitumstel­lung gewünscht, da sie die „stade Zeid“einläutet und die dunkle morgendlic­he, für längeres Schlafen geschenkte, Stunde sehr genossen wird. Einen Jetlag kann ich persönlich bei dieser Veränderun­g nicht, oder nur sehr kurzzeitig bemerken, außerdem wird er durch die vielen positiven Aspekte in den Hintergrun­d gestellt.

In Hinsicht auf das Referendum zum Brexit, zeigen uns die aus mehr oder weniger repräsenta­tiven Umfragen gewonnenen politische­n Entscheidu­ngen eine gewisse Unstabilit­ät auf. Hinterher hat man immer das Gefühl, nicht alles im Sinne des Volkes erledigen zu können. Auch eine individuel­le Handhabe mit nationalen Eigenlösun­gen wirkt auf mich, im Grenzgebie­t zu Deutschlan­d wohnend, befremdlic­h.

Sicherlich ist das Thema Zeitumstel­lung mit sehr gegensätzl­ichen Positionen behaftet. Eine derart eingreifen­de Änderung sollte gut überlegt sein. Korinna Zink 5093 Weißpriach

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