Ritter lieferten sich historische Duelle
Rüstung, Schwert und Schild: 32 Ritter und Amazonen aus ganz Europa kämpften am Wochenende in Schwarzach um den Turniersieg.
SCHWARZACH. Mittelalterfeste ziehen viele Besucher in ihren Bann. Eine besondere Art davon sind Turniere der selbsternannten Ritter. Eines davon hat am Wochenende in Schwarzach stattgefunden. „Wir kämpfen auf Vollkontakt und in voller Ausrüstung“, sagt Gerhard Fleischmann aus St. Johann, „das bedeutet Helm mit Visier plus Brust-, Armund Beinschutz, alles aus gehärtetem Stahl.“Dazu kommt das Schwert. Es handelt sich dabei um eine echte Waffe, die lediglich an der Schlagkante stumpf gemacht wurde.
Gerhard Fleischmann ist Mitglied der Rittergruppe „Salzburg innergebirg“, die vor zwei Jahren gegründet wurde. Im Bundesland gibt es noch die Rittervereinigung „VVMR“in der Stadt Salzburg.
32 Kämpfer, darunter fünf Frauen, sind in Schwarzach angetreten, Frau gegen Frau, Mann gegen Mann. Am Sonntag folgte noch der sogenannte Buhurt, eine Turnierform mit Gruppenkämpfen. Die Teilnehmer kamen aus Italien, Deutschland, Tschechien, den Niederlanden, der Schweiz, Kroatien, Ungarn und Österreich. „Unsere Sportart wird auf der ganzen Welt betrieben“, erzählt Gerhard Fleischmann, „und es gibt natürlich auch Weltmeisterschaften.“
Ein „Head-Marshall“leitet den Kampf im Geviert, vier Wertungsrichter vergeben Trefferpunkte. Die Kampfzeit beträgt zwei Mal eine Minute, dazwischen gibt es 60 Sekunden Pause zum Ausrasten. Bei Treffergleichheit folgen weitere Runden bis zur Entscheidung. Der Kampf ist extrem anstrengend. „Die schwere Rüstung und das Schwert verlangen von uns die letzten Kräfte“, versichert Gerhard Fleischmann, den das mittelalterliche Leben schon als kleiner Junge fasziniert hat: „Irgendwann bin ich dann bei diesen Turnierkämpfen gelandet.“