Fonds streuen das Risiko
Das Jahr 2019 ist für die Fondsgesellschaften gut gestartet, nach einem schwierigen Jahresende 2018. Der Vorteil von Fonds: Es lassen sich individuelle Wünsche berücksichtigen, ohne volles Risiko eingehen zu müssen.
Nach einem schwierigen Jahresfinale 2018 gab es für die österreichischen Fondsgesellschaften einen guten Start in das Jahr 2019. Das österreichische Fondsvolumen der Wertpapier-Verwaltungsgesellschaften ist von Jahresbeginn bis Anfang April um rund 7,78 Mrd. Euro bzw. 4,73 Prozent auf 172,34 Mrd. Euro gestiegen. Klar erkennbar ist, dass sich der Anteil der Aktienfonds mit einem Wert von 16,8 Prozent deutlich verbessert hat und auch die für die Fondswirtschaft wichtigen Mischfonds ihre führende Rolle auf dem österreichischen Fondsmarkt mit 43,9 Prozent unterstreichen können, während der Anteil der Anleihenfonds eine Spur auf 39,2 Prozent zurückging. Wolfgang Eisl, Leitung UBS-Niederlassung Österreich, erklärt, warum Fonds in vielen Fällen die erste Wahl sind und worauf besonders zu achten ist. SN: Welche Rolle spielen Fonds derzeit bei der Geldanlage? Wolfgang Eisl: Investmentfonds in ihren zahlreichen unterschiedlichen Ausgestaltungen spielen unverändert eine große Rolle in der Geldanlage. In unserem WealthManagement ist ein eigenes Team ausgewählter Spezialisten für die Analyse und Auswahl von Fonds im Einsatz, die das globale Fondsuniversum ständig im Auge behalten. Wir setzen Fonds sowohl als passive Anlageprodukte, sprich für die reine Abbildung von Marktindizes, wie auch als aktive Investmentvehikel ein. Gerade in Phasen größerer Marktschwankungen können aktiv gemanagte Fonds einen substanziellen Mehrwert für das eigene Portfolio bedeuten. Sowohl hinsichtlich Outperformance als auch in puncto Risikominimierung. SN: Wäre ein Direktinvestment in Aktien nicht zielführender? Die Investmententscheidung zwischen Fonds und einzelnen Aktien oder Anleihen hängt stark von den individuellen Zielen und Parametern eines Investors ab. Hierauf legt das UBS-Wealth-Management viel Gewicht bei der persönlichen Beratung seiner Kunden. Generell gilt jedoch, dass Direktinvestments breit gestreut werden sollten, um die notwendige Diversifikation für ein ausbalanciertes Portfolio zu erreichen. Daher hat dies erst ab einem bestimmten Anlagevermögen Sinn. Um die gleiche Streuung mit einem geringeren Vermögen zu erreichen, sind Fonds, passiv und aktiv, eine gute Alternative. Darüber hinaus eignen sich Fonds exzellent, um in exotischeren Märkten, zum Beispiel in Schwellenländern, oder in Nischenmärkten zu investieren, da durch ihre Diversifikation Einzelrisiken minimiert werden und im Falle aktiven Managements oftmals lokales Know-how genutzt werden kann, um die Ertragschancen zu erhöhen. SN: Gilt bei Fonds auch die Regel: „Mehr Sicherheit, dafür weniger Rendite“? Diese Aussage ist zu verallgemeinernd, denn Fonds gibt es in den unterschiedlichsten Ausprägungen. Professionelle Anlageberatung findet defensive Produkte, die auf Werterhalt abzielen, genauso wie riskantere Fonds, die die Möglichkeit hoher Rendite bieten. SN: Erkennen Sie einen echten Trend zu nachhaltigen Fonds? Nachhaltiges Investieren ist momentan einer der am schnellsten wachsenden Bereiche in der Veranlagungsindustrie. Im institutionellen Geschäft – Stichwort Pensionskassen – schon länger etabliert, wird auch die Nachfrage von privaten Investoren immer größer. Gerade bei der nachhaltigen Veranlagung stellen sich Investmentfonds und gemanagte Mandate als optimal dar, da die ständige Beobachtung der einzelnen Unternehmen und eine genaue Analyse Voraussetzung dafür sind, die strengen Kriterien einzuhalten. Ein Investmenthaus mit großen Ressourcen in diesem Bereich und langjähriger Erfahrung ist dafür sicher am besten geeignet. SN: Ab welcher Summe lohnt sich ein Einstieg in Fonds? Der Einstieg in Fonds ist generell schon ab kleinen Summen möglich und für Ansparpläne sinnvoll. Wir setzen unabhängig von der Veranlagungshöhe Investmentfonds ein, sofern sie die Ertragsmöglichkeiten optimieren und das Veranlagungsrisiko minimieren.