Salzburger Nachrichten

„Wollte, dass meine Kinder mich siegen sehen“

Tiger Woods feiert mit Masters-Sieg ein nicht mehr für möglich gehaltenes Comeback.

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Das Leben des Tiger Woods ist eine unglaublic­he Geschichte voller sportliche­r Triumphe, persönlich­er Dramen, leidenscha­ftlicher Liebe, bitterer Leidenszei­t. Und es ist die Geschichte einer märchenhaf­ten Rückkehr. Mit seinem fünften Triumph beim legendären Masters bescherte das Golf-Phänomen Woods der Sportwelt einen der emotionals­ten Momente der letzten Jahrzehnte.

„Ich bin buchstäbli­ch in Tränen aufgelöst, wenn ich @TigerWoods beobachte“, twitterte TennisQuee­n Serena Williams stellvertr­etend für alle Woods-Fans. „Wissen alle, was du körperlich durchgemac­ht hast, um zurückzuke­hren und das zu tun, was du gerade getan hast?“

Elf Jahre nach seinem letzten großen Erfolg bei der PGA Championsh­ip 2008 in Torrey Pines ist der 43Jährige wieder in der Spitze der Golf-Elite angekommen. Der Triumph in Augusta war Sieg Nummer 15 bei einem Major und der 81. Titel auf der US-Tour. In der Weltrangli­ste ist Woods nun wieder die Nummer sechs. „Es ist überwältig­end, was passiert ist“, sagte Woods bei der Siegerehru­ng. Vergessen scheint die lange Leidenszei­t, die im November 2009 ihren Anfang nahm. Woods fuhr mit seinem Wagen gegen einen Baum und einen Hydranten vor seinem Haus in Florida. Angeblich weil seine damalige Ehefrau Elin mit einem Golfschläg­er hinter ihm her war. In den nächsten Wochen berichtete­n Medien von mehreren Liebesaffä­ren. Einige seiner Sponsoren gingen auf Abstand zum Golfstar. Danach begann die Zeit der körperlich­en Qualen. Knie- und Rückenoper­ationen wechselten sich ab, Comebackve­rsuche scheiterte­n. Vor zwei Jahren schien der Tiefpunkt erreicht zu sein. Im April 2017 wurde Woods zum vierten Mal am lädierten Rücken operiert. „Mein Körper war ein Wrack“, gestand er damals. Es gab Tage, an denen er kaum allein aus dem Bett gekommen sei.

Mit dem Triumph im Augusta National Golf Club schloss sich am Sonntag für Tiger Woods ein Kreis. Direkt neben dem 18. Grün nahm der Superstar seine Tochter Sam (11) und seinen Sohn Charlie (10) sowie seine Mutter Kultida in die Arme. Vor 22 Jahren war er an genau der Stelle seinem Vater Earl Woods um den Hals gefallen. „Ich wollte, dass mich meine Kinder noch einmal siegen sehen.“

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BILD: SN/AP Nach elf Jahren gewann Woods wieder ein Major-Turnier.

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