Gastronom gibt Steuerschwindel zu
Gold und Geldkoffer entdeckt – Betrug mit spezieller Abrechnungssoftware?
Im Rahmen einer offenbar bundesweiten Aktion von Steuerfahndern gegen schwarze Schafe in der Gastronomie wurde nun ein in Salzburg ansässiger Lokalbetreiber der jahrelangen Steuerhinterziehung überführt. Wie das Finanzministerium (BMF) mitteilte, soll der Besitzer eines bekannten Asia-Lokals in Salzburg zwischen 2010 und 2018 rund 500.000 Euro an Steuern an der Finanz vorbeigeschleust haben. Bei einer ersten Vernehmung zeigte sich der Gastronom – ihm war man schon länger auf der Spur – geständig.
Laut Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs (FPÖ) wurden bei Hausdurchsuchungen im Lokal und an der Wohnanschrift des Beschuldigten sowie in dessen Bankschließfach „Werte in Höhe von 270.000 Euro“gefunden: konkret 97.000 Euro in bar, dazu drei Kilogramm Gold in Barren sowie etliche wertvolle Goldmünzen. Maßgeblich beteiligt am Erfolg der Razzia war ein speziell ausgebildeter Bargeld- und Drogenspürhund.
Die Razzia diente laut Finanzministerium zur Sicherstellung hinterzogener Beträge; zudem wurden bei dem Gastronomen auch Drogen entdeckt. Der AsiaWirt zeigte sich laut Aussendung der BMF-Pressestelle geständig. Ihn erwartet neben der Verwertung der aufgegriffenen Werte zur Tilgung der Steuerschuld ein gerichtliches Strafverfahren wegen Abgabenhinterziehung bzw. Steuerbetrugs.
Marcus Neher, Sprecher der Staatsanwaltschaft (StA) Salzburg, bestätigte, dass im Fall des Betreibers des Asia-Lokals „Ende Februar von uns Hausdurchsuchungen angeordnet worden sind“. Laut SN-Recherchen geht es beim konkreten Steuerschwindel um die Verwendung einer manipulierten Abrechnungssoftware („Steuerverkürzungs-Software“). Neher gab diesbezüglich „aus kriminaltaktischen Erwägungen“keine Auskunft.
Auf Anfrage beim BMF dazu erhielten die SN folgendes schriftliches Statement: „Bis zur Einführung des verpflichtenden Manipulationsschutzes im Zuge der Registrierkassenrichtlinie im April 2017 wurde leider in manchen Fällen Manipulationssoftware für Kassensysteme verwendet.“Seither hätten aber – auch dank der Verschärfung des Finanzstrafgesetzes in diesem Bereich – „Malversationen mit einer solchen Software eingedämmt“werden können.