E-Autos: Öffentliches Tanken ist ab Mai nicht mehr gratis
Weil immer mehr Urlauber auf der Durchreise ihr Elektroauto in Salzburg gratis aufgeladen haben, stellt die Salzburg AG jetzt um. Ab Mai kostet eine Stunde Schnellladen elf Euro.
Mehr als 1700 Elektroautos sind in Salzburg zum Verkehr zugelassen. Österreichweit sind es derzeit rund 22.000 vollelektrische Autos. Aber wo lädt man sein Fahrzeug, wenn man nicht zu Hause ist?
In Salzburg haben Autolenker bisher an öffentlichen Ladestationen ihr E-Auto gratis aufladen können. Die Salzburg AG hat derzeit 110 öffentliche Lademöglichkeiten und neun Schnelllader in Betrieb. Seit Kurzem haben sich die Beschwerden aber gehäuft, weil die Ladestationen oft besetzt waren. Dabei würden nicht Salzburger ihr Auto mit Strom tanken, sondern Besitzer aus anderen Bundesländern oder ausländische E-Auto-Besitzer. „Ständig sind die Ladestationen von ,auswärtigen‘ E-Autos belegt, die dort kostenlos ihre Teslas vollladen. Wie kommen wir dazu, den Nicht-Salzburgern das Tanken zu bezahlen?“, schrieb etwa ein genervter E-Auto-Fahrer kürzlich an das Land Salzburg.
Auch bei der Salzburg AG hat man den Umstand bemerkt. Die meistgenutzten Stromtankstellen sind nicht etwa in der Landeshauptstadt, sondern in Wals und in Altenmarkt zu finden. Dort registrierte das Unternehmen bis zu zehn Ladungen pro Tag. Die beiden Stromtankstellen sind sogenannte Schnelllader. Je nach Autotyp und Batterie dauert das Aufladen somit nur zwischen zehn und 40 Minuten. Anders bei den 110 anderen Ladestationen mit 22 Kilowatt. Dort dauert der Ladevorgang rund drei bis vier Stunden. „Mit 1. Mai stellt die Salzburg AG das Laden an öffentlichen Ladestationen nun auf ein transparentes Tarifmodell um. Damit ist die Salzburg AG das letzte Bundesland im Netz des Bundesverbandes Elektromobilität Österreich, das nun auf ein derartiges Tarifmodell umstellt“, heißt es vom Unternehmen. Für beschleunigtes Laden mit bis zu 22 kW bezahlt man vier Euro pro Stunde, für schnelles Laden mit bis zu 100 kW elf Euro pro Stunde. Künftig wird also nicht für die geladene Strommenge bezahlt, sondern nach Zeit. „So bezahlen E-Auto-Fahrer an jeder Ladestation der Salzburg AG den gleichen Preis. Mit der Abrechnung nach Dauer des Ladevorgangs pro Stunde gewährleisten wir eine faire und effiziente Nutzung der öffentlichen Ladestationen.“
Das Ganze funktioniere mit einer App fürs Smartphone namens „Stromladen“und könne an allen öffentlichen Ladestationen verwendet werden. Der Ladevorgang selbst werde mit der App freigeschaltet, beendet und automatisch in der monatlichen Gesamtrechnung erfasst. „Durch das neue Tarifmodell ist auch ein österreichweites Laden an anderen Ladestationen möglich, die von den Roamingpartnern der Salzburg AG betrieben werden. Durch die Lade-Landkarte der App sehen die Benutzer sofort, welche Stationen zurzeit belegt und welche frei sind. So können Wartezeiten verringert werden“, betont man bei der Salzburg AG.
„Mit 1. Mai stellen wir auf ein transparentes Tarifmodell um.“