Dramatischer Anflug auf Salzburg
Eine AUA-Maschine aus Frankfurt geriet am 27. Oktober 2017 über der Stadt Salzburg in Turbulenzen.
Ein Zwischenbericht der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Verkehrsministeriums fördert brisante Details zutage. Demnach geriet eine AUA-Maschine vom Typ Embraer 105 von Frankfurt kommend am 27. Oktober 2017 beim Landeanflug auf den Flughafen Salzburg in schwere Turbulenzen. Die Maschine kämpfte um 15.35 Uhr gegen Scherwinde. Die Crew musste den Landeanflug abbrechen und neu durchstarten. Der Zwischenbericht spricht von einer „schweren Störung“.
Der Kapitän hatte laut Bericht beide Leistungshebel beim Durchstarten nach vorn geschoben. Da jedoch keiner der TOGA (Take-Off/Go Around) Druckknöpfe gedrückt wurde, reduzierte die automatische Schubregelung die Leistung wieder auf die für die Landung im „SpeedMode“gesetzte Leistung. Durch die Erhöhung des Anstellwinkels und die gleichzeitige Geschwindigkeitsreduktion wurde 225 Meter über dem Boden eine Überzieh-Warnung (Stall Warning) ausgelöst. Erst 73 Sekunden nach der ersten Warnung wurde TOGA gedrückt und eine normale Steigrate erzielt, so der Zwischenbericht. Eine Sprecherin der AUA bestätigte den Vorfall am Montagabend: „Am besagten Wochenende herrschte in Österreich Schlechtwetter. Ein Austrian Airlines Embraer-Flugzeug durchflog einen Bereich mit Scherwinden. Unsere Crew hat daraufhin als Sicherheitsmaßnahme den Anflug abgebrochen. Während des Durchstartevorgangs aktivierte sich eine Überzieh-Warnung. Der Modus der Triebwerke, der für das Durchstartmanöver notwendig ist, stand nicht unmittelbar zur Verfügung. Unsere Piloten haben dies dann korrigiert.“Die Crew flog zwei Schleifen und startete einen neuerlichen Landeanflug aus anderer Richtung. Die Maschine setzte um 16.01 Uhr auf dem Salzburg Airport auf. Ob die rund 100 Passagiere in Gefahr gewesen seien? „So eine Fehlermeldung kann ab und zu einmal auftreten. Es war sicher eine besondere Situation. Aber unsere Piloten sind gut geschult, können damit umgehen und solche Dinge korrigieren“, sagte die Sprecherin.
Beim Flughafen Salzburg wusste man bis Montag nichts von dem Vorfall. Sprecher Alexander Klaus sagte, der Flughafen sei in die Vorgänge im Cockpit nicht involviert. Zwei Tage danach - am 29. Oktober 2017 musste eine polnische Maschine wegen des Sturms den Landeanflug abbrechen und durchstarten. Das Manöver wurde zufällig mit einem Handy gefilmt.