Brucker Ex-Bürgermeister tritt aus der SPÖ aus
Davor ließ sich Herbert Burgschwaiger gegen den Willen seiner Partei zum Vizebürgermeister wählen.
Sein Führungsstil kostete Herbert Burgschwaiger bei den Gemeindemitarbeitern und der Bevölkerung offenjbar viele Sympathien. Deshalb wurden er und seine SPÖ bei der Wahl im März bestraft. Die Brucker wählten Burgschwaiger nach nur einer Amtsperiode im ersten Wahlgang ab. Er erreichte bei der Bürgermeisterwahl nur 34,4 Prozent der Stimmen. Die SPÖ fiel bei der Gemeindevertretungswahl auf 32 Prozent zurück. Erstaunlich ist, dass 334 bzw. 12,9 Prozent der abgegebenen Stimmen ungültig waren. Das entspricht in Bruck drei Mandaten. Der SPÖ-Bezirkschef Walter Bacher sagt, bei den ungültigen Stimmen handle es sich seiner Ansicht nach großteils um jene von SPÖ-Anhängern, die die SPÖ mit Burgschwaiger nicht wählen wollten, aber auch keine andere Partei.
Nach der Wahl berief die Ortspartei eine Sitzung ein, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Bacher sagt: „Nach so einem Wahlergebnis muss man sich stellen und bietet normalerweise seinen Rücktritt an, wie es auch Peter Padourek in Zell am See und andere getan haben. Die Ortspartei berät dann darüber.“Burgschwaiger erschien zu der Sitzung der Ortspartei aber nicht. Stattdessen sprach er sich mit den drei SPÖ-Mandataren Claudia Huber, Oliver Resl und Sarah Herzog ab, die ihm persönlich verbunden sind. Resl wurde von Burgschwaiger in die SPÖ geholt und war vorher Vizebürgermeister für die ÖVP. Zusammen mit seiner eigenen verfügte Burgschwaiger so über vier der sieben SPÖ-Stimmen in der Gemeindevertretung und ließ sich bei der konstituierenden Sitzung mit 4:3 Stimmen gegen den Willen seiner Ortspartei zum Vizebürgermeister wählen. Mit dem gleichen Ergebnis wurden Claudia Huber und Oliver Resl zu Vorsitzenden der der SPÖ zustehenden Ausschüsse und damit zu Gemeinderäten gewählt.
Bacher kündigte darauf an, dass man bei der nächsten Ortsparteisitzung am 12. April über ein Parteiausschlussverfahren reden werde, wenn Burgschwaiger nicht selbst austrete. Am Vormittag der Sitzung rief Bacher Burgschwaiger an und teilte ihm das mit. Um 15 Uhr traf ein Schreiben von Burgschwaiger ein. Er erklärte, dass er aus der Partei austrete und sein Mandat behalte. Zu den SN meinte er: „Ich bin gewählter Vizebürgermeister.“Mehr wollte er nicht sagen. Auch Claudia Huber, Oliver Resl und Sarah Herzog schickten gleichlautende Schreiben an die SPÖ.
Die vier Dissidenten haben keinerlei Rückhalt und auch keinen Klubstatus, sagt Bacher. Laut Gemeindeordnung gebe es nur die SPÖ als Fraktion. Und die müsse sich nun neu aufbauen. Zunächst werde am 10. Mai ein neuer Ortsparteiausschuss gewählt.