Auch Marcels Vater verdient eine Romy
Der Nachtslalom von Schladming 2019. Marcel Hirscher siegt. Nach dem danebengegangenen Kitzbühel-Wochenende atmet die Skination auf. 1,8 Mill. Zuschauer verfolgen das Geschehen auf der Planai vor den TV-Geräten. 1,8 Mill. – das ist nicht gerade wenig.
Für diesen „TV-Moment des Jahres“wurde Salzburgs siebenfacher Sportler des Jahres jetzt mit einer Romy ausgezeichnet. Doch halt: Eigentlich stünde die Auszeichnung (auch) seinem Vater zu. Freilich für einen Moment, der schon etwas zurückliegt.
Er trug sich am 13. Februar 2018 zu. Damals gewann Marcel Hirscher seine erste olympische Goldmedaille. Im südkoreanischen Pyeongchang. In der alpinen Kombination. Vater Ferdinand blieb daheim. Wegen seiner Flugangst. Er zittert zu Hause mit, gibt Skiunterricht, „flüchtet“in den Alltag. Da kommt ORF-Reporter Franz Grießner vorbei. Zum Interview auf der Skipiste.
Just in diesem Moment meldet sich Marcel am Mobiltelefon des Vaters. Da bricht der Damm. Papa Ferdinand laufen Tränen über das Gesicht. Die Stimme versagt ihm. Ganz offensichtlich nicht nur aus Freude über einen sportlichen Erfolg. Da war viel mehr spürbar. Zum einen dieser innere Gehalt des schönen und innigen Verhältnisses der beiden. Dazu Demut und Dankbarkeit.
Die Botschaft dieses besonderen Moments an uns war, dass es am Ende eben doch keine Maschinen sind, die Siege einfahren.