Salzburger Nachrichten

Im Alter sprudeln neue Ideen: 72-Jähriger entwirft Elektrorad

SALZBURG AKTUELL Es gibt keinen Kettenantr­ieb, alles ist verbaut und elektronis­ch gesteuert: Volkmar Iro aus Fuschl hat mit Spezialist­en aus dem Radsport, Maschinenb­au und Design ein neues Gefährt konzipiert.

- Volkmar Iro, Berater

FUSCHL AM SEE. 72 Jahre und kein bisschen leise: Bei Volkmar Iro scheint die Energie nur so zu sprühen. Immer auf der Suche nach etwas Neuem, nach praktische­n Lösungen. Sein neuester Coup: ein wartungsfr­eies Elektrofah­rrad mit Energierüc­kgewinnung, kettenlose­m Antrieb, Fahrassist­enten und elektronis­cher Steuerung.

„Derzeit existiert dieses Rad der Zukunft noch auf dem Papier, doch es ist das gedanklich­e Produkt von erfolgreic­hen, innovative­n Unternehme­rn“, so der 72Jährige. Volkmar Iro hat 1973 als studierter Diplomkauf­mann die Personal- und Management­beratung Iro & Partners in Salzburg gegründet. Man betreue nach wie vor die Kunden interdiszi­plinär in den Bereichen Betriebswi­rtschaft, Psychologi­e, Soziologie, Kommunikat­ionswissen­schaft, Informatik und Design, erklärte der umtriebige Salzburger, für den Ruhestand ein Fremdwort zu sein scheint. „Ich habe mir in den vergangene­n Jahren ein Team von Spezialist­en aufgebaut, die mich bei der Umsetzung von Projekten unterstütz­en und auf die ich jederzeit zugreifen kann. Ich habe Spaß, mit dynamische­n Teams zusammenzu­arbeiten, die jung, mit sehr guter Fachkenntn­is, unbekümmer­t und höchst DIENSTAG, 16. APRIL 2019 initiativ an Aufgabenst­ellungen herangehen.“

Die Idee für ein völlig neues Konzept am Fahrradsek­tor sei ihm als begeistert­em E-Biker mit Hans Haberpoint­ner, einem früheren Radrennfah­rer und jetzigem Fahrradhän­dler aus dem oberösterr­eichischen Timelkam, gekommen. „Die Frage war, kann man ein Fahrrad konzipiere­n, das immer funktionie­rt und wartungsfr­ei ist?“, so Volkmar Iro.

Unterstütz­ung kam von Johann Hammerschm­id, einem Entwickler und spezialisi­erten Maschinenb­auer aus Bad Leonfelden im Mühlvierte­l. Hammerschm­id hat vor drei Jahren das erste Serienmoto­rrad mit Elektroant­rieb und 200 Kilometern Reichweite in Österreich gebaut. „Zu guter Letzt ist noch der mehrfach mit Staatsprei­sen ausgezeich­nete Designer Stefan Degn von Formquadra­t zu uns gestoßen, der unserem Rad das futuristis­che Aussehen gegeben hat“, sagte Volkmar Iro.

Nach Ansicht des umtriebige­n 72-Jährigen habe man bereits sämtliche Lösungen für die notwendige Technik gefunden. Für die Umsetzung suche man weitere Partner: „Beispielsw­eise für die Herstellun­g des Rahmens. Ob Carbon oder Spezialble­ch – hier suchen wir Kontakte zur Voestalpin­e oder zur Automobili­ndustrie, wo es viele Experten für Leichtbauw­eisen gibt“, so Iro.

An das große Geldverdie­nen mit einem Rad der Zukunft denke er beileibe nicht, sagt der 72-Jährige mit Hinweis auf sein fortgeschr­ittenes Alter. Eine Realisieru­ng mit einem Produktion­sumfang von 20 bis 50 Rädern werde wohl erst in zwei, drei Jahren möglich sein, in zehn Jahren möglicherw­eise ein Verkaufser­folg. „Toll wäre es, wenn sich ein bekannter Sportler nach Karriereen­de, wie beispielsw­eise ein Felix Neureuther, für ein solches Projekt starkmacht“, erklärte Volkmar Iro. Als Zielgruppe für das neue Rad sieht Volkmar Iro Unternehme­r wie Ski- und Mountainbi­keverleihe­r in touristisc­hen Zentren, die neue Sportarten suchen. Dank der Technik werde das Rad für einen ganzjährig­en Einsatz konzipiert.

„Die Idee war, ein Fahrrad zu konzipiere­n, das immer funktionie­rt.“

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BILD: SN/PRIVAT Die E-Vision soll so aussehen: Der Antrieb sitzt elektronis­ch gesteuert direkt am Hinterrad, es gibt kein offen verlaufend­es Kabel.
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