Champions League: Salzburg zittert um Fixplatz mehr denn je
Red Bull Salzburg besitzt beste Chancen, Fußballmeister zu werden. Aber es ist nicht sicher, ob die Bullen dann auch ohne Qualifikation in der Gruppenphase der Königsklasse dabei sind.
In St. Pölten kann Red Bull Salzburg am Sonntag einen weiteren großen Schritt Richtung Meistertitel in der Fußball-Bundesliga machen. Dass die Niederösterreicher ein Stolperstein werden können, daran glaubt kaum jemand. Salzburg ist perfekt in die Meistergruppe gestartet, baute den Vorsprung auf Verfolger LASK wieder auf neun Punkte aus. Aber reicht der Titelgewinn auch für einen Fixplatz in der Gruppenphase der Champions-League-Saison 2019/20? Vor allem die Hochform der „jungen Wilden“von Ajax Amsterdam bereitet Salzburg Sorgen. Und auch der Einzug von Tottenham Hotspur in das Semifinale der
Holt Ajax den Titel, spielen Bullen Quali
europäischen Königsklasse spielt Österreichs Serienmeister nicht unbedingt in die Karten.
Red Bull Salzburg bekommt in der nächsten Saison der Champions League nämlich nur dann einen der 24 fixen Plätze in der Gruppenphase, wenn der Gewinner der Königsklasse 2019, der auf alle Fälle sicher einen Platz erhält, sich auch über die nationale Meisterschaft für die Gruppenphase qualifiziert. Da der niederländische Meister nicht automatisch in der Champions League dabei ist, müsste Ajax Amsterdam, das im Semifinale auf Tottenham trifft, den Titel holen. Würde dieser Fall eintreten, dann muss Salzburg wieder einmal in die Qualifikation. Dort stünden die Bullen aber bereits im Play-off, der letzten Runde.
Und so wie die Amsterdamer bei ihren Erfolgen im Achtelfinale gegen Real Madrid und im Viertelfinale gegen Juventus Turin aufgetreten sind, ist dieser unbekümmerten, enorm spielstarken Ajax-Truppe auch die ganz große Sensation zuzutrauen. Ins Semifinale gegen Tottenham geht Ajax auch nicht mehr als krasser Außenseiter.
Selbst bei einem Scheitern gegen die Engländer können sich die Salzburger bezüglich eines fixen Platzes in der Gruppenphase nicht sicher sein. Denn auch Tottenham kämpft in der Premier League noch um einen Platz, der fix zur Teilnahme an der Gruppenphase der europäischen Eliteliga berechtigt. England hat zwar vier fixe ChampionsLeague-Startplätze in der kommenden Saison, es ist aber nicht klar, dass einen davon die „Spurs“bekommen. Tottenham belegt zwar aktuell Rang drei, der Vorsprung auf Arsenal und Chelsea beträgt aber jeweils nur einen Punkt. Auch Manchester United liegt nur drei Zähler hinter den Londonern. Fallen die „Spurs“auf Platz fünf zurück, würden sie bei einem Triumph in der Millionen-Liga den Startplatz des österreichischen Meisters erhalten.
Im Finale am 1. Juni werden alle Bullen entweder Liverpool oder dem FC Barcelona, die im zweiten Semifinale aufeinandertreffen, die Daumen drücken und hoffen, dass sich der Favorit durchsetzt. Nur dann ist nämlich der ChampionsLeague-Fluch der Bullen, die sich noch nie für die Eliteliga qualifizieren konnten, endlich beendet.
Hoffnung macht den Salzburgern aber auch noch ein Blick auf die Statistik. Dass der Titelverteidiger seinen fixen Startplatz in der CL-Gruppenphase benötigte, war zuletzt vor sieben Jahren der Fall, als sich Chelsea in München gegen die Bayern im Finale durchsetzen konnte. In der Premier League waren die Londoner damals nur Sechster geworden. Nur zwei Mal qualifizierte sich überhaupt bisher in der Geschichte der ChampionsLeague-Sieger nicht auch über die nationale Meisterschaft. Auch das lässt Salzburg hoffen.