Einmal zu angepasst, dann wieder zu rebellisch
Zu angepasst, zu bequem! Seit Jahren kultiviert unsere Gesellschaft ein Bild der heutigen Jugend, das man als verwöhnt beschreiben kann. Mitgeliefert wird meist ein Stirnrunzeln und der Hinweis, dass die Jugend früher viel kritischer gewesen sei.
Und jetzt? Lehnen sich die Jungen erstmals seit Langem wieder organisiert auf. Und es passt (natürlich) wieder nicht. Von Ministern abwärts wird ihnen der mahnende Zeigefinger entgegengestreckt: Natürlich dürfen die Jungen für den Klimaschutz demonstrieren. Aber doch nicht während der Schulzeit, bitteschön!
Die Geschichte lehrt: Auflehnung (der Jungen) gegen herrschende Verhältnisse gehört zur Weiterentwicklung von Gesellschaften. Manche meinen, die Schülerstreiks für den Klimaschutz könnten gar zu einem Nukleus werden, der die Welt vom gefräßigen Umgang mit der Natur abbringt. Ähnlich wie die 1968er-Bewegung das kollektive Schweigen über die Ereignisse im Zweiten Weltkrieg beendet hat.
Bis dahin ist noch ein weiter Weg. Bis dahin müssen die Jungen noch viele Hürden nehmen, Widerstände überwinden und Robustheit in der Sache zeigen. An der Richtigkeit ihres Begehrens gibt es nichts zu zweifeln. Ob jung oder alt, wir alle spüren: Die verschwenderische Art, wie wir mit unseren Lebensgrundlagen umgehen, kann auf Dauer nicht gut gehen.