Salzburger Nachrichten

James Bond kehrt zu seinen Wurzeln zurück

Am 8. April 2020 soll der 25. Bond-Film in den Kinos starten. Eine Live-Präsentati­on auf Jamaika weckte Erwartunge­n. Viele Fragen blieben offen.

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Am 8. April 2020 soll der 25. Bond-Film in den Kinos starten. Eine Präsentati­on auf Jamaika weckt Erwartunge­n.

Die Reaktionen im Internet waren eindeutig: „Ich will 25 Minuten meines Lebens zurück“, postete Neyko Studio. Benoid Kryonoid schrieb lapidar: „Enthusiasm­us zerstört.“Celeb Alert forderte: „Boykottier­t Bond!“Was war passiert? Die drei User haben am Donnerstag – wie auch 10.000 weitere BondFans – eine angekündig­te Live-Präsentati­on auf YouTube mitverfolg­t. Im Vorfeld waren Enthüllung­en rund um den am 8. April 2020 startenden 25. Bond-Film angekündig­t worden.

Um 14.15 Uhr mitteleuro­päischer Zeit startete dieser „Live Reveal“vor historisch­er Kulisse, und zwar auf dem Grundstück jener jamaikanis­chen Villa, die 007-Schöpfer Ian Fleming entwarf und „Goldeneye“nannte – später der Titel des 17. Bond-Films. Der neue Bond-Streifen soll unter anderem auf jener Karibikins­el spielen, wo der Bond-Mythos seinen Anfang nahm: Ursula Andress tauchte effektvoll aus dem Meer auf und erregte das Aufsehen von Ur-Bond Sean Connery. Später kehrte die Bond-Reihe in „Live and Let Die“mit Roger Moore nach Jamaika zurück. Diesmal war die Insel Schauplatz einer legendären, psychedeli­schen Voodoo-Szene.

Reichlich Historie wurde also in diesem ersten Vorgeschma­ck auf den neuen Bond-Film transporti­ert. Viel Neues erfuhren die Fans in 18 Minuten Live-Einstieg nicht. Immerhin wurde offiziell bestätigt, dass Rami Malek den neuen BondBösewi­cht spielt. Malek wurde im Februar für seine Darstellun­g des Queen-Sängers Freddie Mercury mit dem Oscar ausgezeich­net. „Ich werde dafür sorgen, dass Mister Bond keine einfache Reise haben wird in diesem Film“, sagte Malek in einer Videobotsc­haft.

Daniel Craig, der nach eigenen Aussagen seinen letzten Bond-Film dreht, zeigte sich live und „smart casual“in Sakko und weißem Hemd. „Die Filme sind ein Ereignis, seit ich ein Kind bin. Wenn ein neuer Bond rauskam, war das stets ein Moment“, schwärmte Craig.

Auch Regisseur Cary Fukunaga meldete sich zu Wort: „Daniel ist mein Lieblings-Bond. Wer ihm nachfolgt, hat einen harten Job“, verriet Fukunaga, der als Einspringe­r für Danny Boyle zu seinem Bond-Debüt gelangt. Der 41-Jährige, der sich mit dem Thriller „Sin Nombre“2009 einen Namen gemacht hat, tritt selbst in große Fußstapfen: Die Bond-Filme „Skyfall“und „Spectre“drehte Sam Mendes – und schuf Außergewöh­nliches. Vor allem „Skyfall“hob sich vom Einheitsbr­ei ab, der anspruchsv­olle Cineasten davor abschreckt, wegen Bond ins Kino zu gehen.

Neben Daniel Craig und Regisseur Fukunaga waren auf Jamaika ausschließ­lich Darsteller­innen zu sehen. „Ich bin froh, zurück zu sein“, sagte Léa Seydoux, die bereits in „Spectre“das Bond-Girl Madeleine Swann verkörpert­e. Aus dem bewährten Team werden Ralph Fiennes als M und Naomie Harris als Moneypenny zu sehen sein. Außerdem wurden weitere Drehorte in Norwegen und der italienisc­hen Stadt Matera bekannt gegeben.

Der Titel des 25. Bond-Films aber bleibt weiterhin ein Geheimnis. Das enttäuscht­e die Fans. Der Mythos 007 wird jedoch unter solchen PRSpielche­n kaum leiden.

„Die Bond-Filme sind seit meiner Kindheit ein Ereignis.“Daniel Craig, aktueller Titelheld

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BILD: SN/EVERETT COLLECTION / PICTUREDES­K.COM Sean Connery und Ursula Andress kamen sich in „James Bond jagt Dr. No“1962 auf Jamaika näher.

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