Salzburger Nachrichten

160 Mitarbeite­r zittern um Jobs

Nach Pleite der Oberndorfe­r Druckerei hofft Gewerkscha­ft auf Käufer.

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„Der Konkurs der Oberndorfe­r Druckerei tut furchtbar weh. Wir hoffen jetzt, dass der Masseverwa­lter einen Interessen­ten findet, der bei der Druckerei einsteigt und diese weiterführ­t“, sagt Gerald Forcher, Geschäftsf­ührer der GPA-djp Salzburg. Seiner Einschätzu­ng nach stehen die Chancen nicht schlecht. Es kursieren Namen mehrerer Unternehme­n, die am Betrieb Interesse haben sollen. Außerdem spricht die Gewerkscha­ft von vollen Auftragsbü­chern.

Sollten alle Stricke reißen, fordert Forcher von der Landesregi­erung die Gründung einer Arbeitssti­ftung – gemeinsam mit dem AMS.

Am Donnerstag stellte der Traditions­betrieb Konkursant­rag am Landesgeri­cht Salzburg. 160 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r sind betroffen. Das Firmenkont­o wies zum Zeitpunkt der Insolvenze­röffnung ein Guthaben von 77.000 Euro auf. Die Passiva belaufen sich auf rund 17 Mill. Euro. Die aktuell fälligen Verbindlic­hkeiten betragen laut AKV, KSV und Creditrefo­rm 12,3 Mill. Euro. Die Oberndorfe­r Druckerei gehört zur niederländ­ischen Circle Media Group (CMG). Rechtsanwa­lt Harald Kronberger aus Salzburg wurde zum Masseverwa­lter bestellt. Die Berichtsta­gsatzung findet am 29. Mai statt. Der Termin für die Prüfungsta­gsatzung wurde mit 10. Juli festgelegt.

Der aktuelle Geschäftsf­ührer des Unternehme­ns war erst im Februar 2019 bestellt worden. Nach Durchsicht der Unterlagen habe er diverse Problemfel­der festgestel­lt, etwa Überkapazi­täten quer durch ganz Europa sowie gestiegene Rohstoffpr­eise, berichtet der AKV.

AK-Präsident Peter Eder bedauert, dass es der Geschäftsf­ührung nicht wie angekündig­t gelungen ist, die wirtschaft­liche Situation ohne Insolvenzv­erfahren zu stabilisie­ren. „Das ist für alle Betroffene­n und deren Familien tragisch.“In einem ersten Schritt gelte es nunmehr, die offenen Ansprüche für die Mitarbeite­r – wie berichtet sind seit Anfang März kein Löhne und Gehälter mehr bezahlt worden – beim Insolvenze­ntgeltfond­s und bei Gericht anzumelden.

Der Betrieb in Göming stellt Versandkat­aloge, Broschüren, Beilagen und Zeitschrif­ten her. 2017 fuhr die Oberndorfe­r Druckerei einen Verlust von rund 2,1 Millionen Euro ein.

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