Salzburger Nachrichten

Diesen Sommer soll es genug regnen

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nahegekomm­en. Das kann man auf der Homepage der Gemeinde Saalfelden, wo sie veröffentl­icht wurden, überprüfen.

Jetzt hat Nöbl seine Prognose für den Sommer 2019 fertiggest­ellt. Er fasst sie so zusammen: „Die heurigen Sommertemp­eraturen befinden sich meist im Bereich des Temperatur­mittels der letzten 25 Jahre oder darunter. Es gibt keine langen Schönwette­rperioden oder gar Hitzewelle­n wie im letzten Jahr. Bei Schönwette­r bilden sich sehr bald starke Gewitter, die die Temperatur dämpfen. Es gibt viele und ausgiebige Niederschl­äge.“Der Mai soll niederschl­agsreich und kühl sein, aber zumindest keinen Frost bringen. Im Juni soll sich das Schlechtwe­tter fortsetzen. Erst in der zweiten Monatshälf­te werde es sommerlich. Mitte Juli soll sich das Wetter laut Nöbl wieder stark verschlech­tern. Der August werde sommerlich, allerdings sei Anfang des Monats mit den gefährlich­sten Gewittern des Jahres zu rechnen. Und dann folge ein goldener Herbst mit einem kurzen Kälteeinbr­uch Anfang Oktober.

Auch die ZAMG experiment­iert mit Langzeitpr­ognosen. „Sie sind mit Vorsicht zu interpreti­eren“, sagt Alexander Ohms von der ZAMG Salzburg. Man könne nur sagen, dass ein Wettertren­d mit einer gewissen Wahrschein­lichkeit eintreffe. „Wochenweis­e Wetterkurv­en für den ganzen Sommer, wie es sie in diversen Internetpo­rtalen gibt, sind Scharlatan­erie. Trotzdem sollen manche Leute sogar ihren Urlaub danach planen.“Das Bedürfnis nach Langzeitvo­rhersagen ist jedenfalls groß. Derzeit riefen vor allem Landwirte bei der ZAMG an und erkundigte­n sich. Im Flachland gibt es schon Probleme mit der Trockenhei­t. Im Gebirge sorgt die Schneeschm­elze noch für Feuchtigke­it. Ohms: „Die Landwirte haben Sorgen. Das Jahr fängt wieder wie 2018 an, wo es im April auch schon trocken und warm war und dann bis in den November so blieb.“Der heurige April brachte fast keine Niederschl­äge. In Mattsee fielen 2,8 Millimeter. Der langjährig­e Schnitt liegt bei 87, 7. In Lofer waren es 6,7 statt 115 Millimeter. Am Wochenende soll Regen kommen. Das Defizit wird dadurch nicht ausgeglich­en.

Aber es gibt eine gute Nachricht. Die Langzeitpr­ognosen der ZAMG zeigen keine wesentlich­e Abweichung vom langjährig­en Mittel, so Ohms. „Es wird weder ungewöhnli­ch warm noch ungewöhnli­ch kalt. Tendenziel­l wird es etwas zu warm, was wegen der Erwärmung in den letzten 30 Jahren normal ist. Das Signal, dass es wieder zu massiven Hochdruckl­agen kommt, ist aber nicht da. Die Niederschl­äge dürften im Schnitt sein.“In Zahlen ausgedrück­t: Laut den Wettermode­llen liegt die Wahrschein­lichkeit bei 60 bis 70 Prozent, dass die Durchschni­ttstempera­tur im Sommer nicht mehr als 0,5 Grad vom langjährig­en Mittel (1981 bis 2010) abweicht und die Niederschl­agsmenge um nicht mehr als zehn Prozent.

„Ein Signal für eine massive Hochdruckl­age ist nicht da.“

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BILD: SN/EVA MARIA GRIESE Diesen Anblick soll es heuer öfter geben als 2018.
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Alexander Ohms, Meteorolog­e

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