Salzburger Nachrichten

T-Mobile und UPC werden „Magenta“

Der Mobilfunkb­etreiber und der Kabel-TVAnbieter treten künftig unter einer Marke auf. Das Netz wird auf ein Gigabit beschleuni­gt

- mg

Kunden des Mobilfunkb­etreibers T-Mobile werden in den nächsten Wochen auf ihrem Handy als Netz nicht mehr T-Mobile oder Telering sehen, sondern Magenta T. Unter der gemeinsame­n Marke Magenta Telekom treten künftig die Österreich-Tochter der Deutschen Telekom und der Kabelbetre­iber UPC auf. Das ist – abgesehen von Werbespots – die sichtbarst­e Folge der im Sommer 2018 erfolgten Übernahme von UPC. Die entscheide­nden Änderungen passieren im Hintergrun­d: Ab 7. Mai ist das gesamte bisherige UPC-Glasfaserk­abelnetz in Wien (mit rund 900.000 Kunden) auf eine Geschwindi­gkeit von bis zu einem Gigabit pro Sekunde aufgerüste­t und im Rest des Landes auf 500 Mbit. Außerdem können Mobilfunkk­unden ab sofort in ganz Österreich ihre Smartphone­s, Tablets oder Computer per App als TV-Gerät nutzen.

„Es kommt zusammen, was zusammenge­hört“, sagte T-MobileAust­ria-Chef Andreas Bierwirth am Montag bei der Präsentati­on des neuen Auftritts – das ultraschne­lle Glasfasern­etz und das beste Mobilfunkn­etz Österreich­s. Bis 2020 verschwind­en T-Mobile, Telering und UPC ganz, auch der Unternehme­nsname wird auf die neue Marke umgestellt. „Magenta ist unsere Zukunft“, betont Bierwirth. Die Kosten des Rebranding beziffert er mit 20 Millionen Euro. Die gesamte Integratio­n werde aber deutlich teurer sein.

Bisher hat die Deutsche Telekom den Namen der rosa Farbe, die das Konzernlog­o schon lange ziert, für bestimmte Tarife oder Kombipaket­e benutzt. Ob beim Mutterkonz­ern ebenfalls eine Namensumst­ellung geplant sei, könne er nicht kommentier­en, sagte der Österreich­Chef von T-Mobile. Die Zusammenfü­hrung von Mobilfunk und Festnetz bzw. Kabel unter einem Dach ist in der Telekombra­nche seit Jahren im Gange. Mittlerwei­le hat sogar der Mobilfunkd­iskonter Hofer Telekom (HoT) angekündig­t, in das Geschäft mit Breitbandi­nternet für zu Hause einzusteig­en. Die Deutsche Telekom hat im Vorjahr in den Niederland­en Tele 2 übernommen. Der heimische Mobilfunkm­arktführer Telekom Austria (A1) hat in Südosteuro­pa sein Mobilfunkg­eschäft mit Kabelbetre­ibern erweitert.

Bierwirth erwartet von der Integratio­n der beiden Kanäle auch Zuwächse im Firmengesc­häft. Das habe zuletzt ein Drittel des T-MobileUmsa­tzes (2017: 900 Mil. Euro) ausgemacht, „obwohl wir nur Mobilfunk hatten“. Das neue fusioniert­e Unternehme­n kam im Vorjahr auf 1,055 Mrd. Euro Umsatz und beschäftig­te Ende März rund 2500 Mitarbeite­r. Die Zahl soll nur durch natürliche Fluktuatio­n über die nächsten Jahre sinken.

Einen „Preiskrieg“will Bierwirth nicht führen, sondern mit Qualität punkten. Bis Mitte Juli gibt es besonders günstige Einführung­starife für das neue ultraschne­lle Internet in Wien bzw. Österreich. Neue Tarife mit unlimitier­tem Datenverbr­auch kündigt Bierwirth auch für Smartphone­s an. 5G, die nächste Mobilfunkg­eneration, eröffne eine komplett neue Welt mit so großen Datenmenge­n, dass Limits keinen Sinn machten. Praktisch bieten die neuen Tarife vorerst nur schnellere­n Service an der Hotline, weil die Technologi­e erst aufgebaut wird.

„Wir wollen Österreich an die Gigabit-Gesellscha­ft anschließe­n.“Andreas Bierwirth, T-Mobile Austria

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BILD: SN/APA/MAGENTA/MARLENA KÖNIG Andreas Bierwirth setzt auf Integratio­n.

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