Salzburger Nachrichten

Auch ohne den Topstürmer plant Liverpool einen Sturmlauf

Fast alles spricht dafür, dass der spanische Meister, FC Barcelona, das Finale in der Champions League erreicht.

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Als wäre die Ausgangspo­sition nach dem 0:3 im Hinspiel in Barcelona nicht schon schwierig genug, muss der FC Liverpool am Dienstag im Rückspiel auch noch auf seinen Topstürmer verzichten. Trainer Jürgen Klopp steht im Halbfinalr­ückspiel der Champions League gegen die Spanier Topstürmer Mohamed Salah nicht zur Verfügung. „Leider muss ich bestätigen, dass Mo Salah nicht spielen kann“, sagte der Trainer des FC Liverpool am Montag. Der Angreifer war beim 3:2-Sieg bei Newcastle United nach einem Zusammenst­oß mit Torwart Martin Dúbravka ausgewechs­elt worden.

Die Reds müssen an der Anfield Road ein 0:3 aus dem Hinspiel wettmachen, um doch noch das Endspiel der Fußball-Königsklas­se zu erreichen. „Wir wollen Spaß haben vor einer großartige­n Kulisse, und dann sehen wir, was am Ende rauskommt“, sagte Klopp. Neben Salah fehlen auch Naby Keïta und Angreifer Roberto Firmino. Salah laboriert an einer Gehirnersc­hütterung. „Er fühlt sich okay. Aber aus medizinisc­her Sicht ist das nicht genug. Er ist enttäuscht, aber wir können nicht auf ihn setzen“, sagte Klopp, der mit seiner Truppe vor einer fast unlösbaren Aufgabe steht.

Während die Katalanen auf dem Weg ins erste Endspiel seit dem Gewinn der Champions-League-Trophäe vor vier Jahren sind, muss Liverpool ein Kunststück schaffen, um wie im Vorjahr ins Finale vorzustoße­n. „Wir sind nicht dumm. Wir wissen, es ist eine riesige Aufgabe. Jeder erwartet, dass Barcelona aufsteigt“, sagte Kapitän Jordan Henderson. Er erinnerte gleichsam an die an sich gute Vorstellun­g im Camp Nou, wo Liverpool Chancen auf ein Auswärtsto­r vergab.

19 Mal in dieser Saison hat Liverpool drei oder mehr Tore in einem Spiel erzielt. Die größere Aufgabe wird wohl sein, das Duell gegen Barças Sturm mit Messi und Luis Suárez ohne Gegentor zu überstehen. Es darf erwartet werden, dass die Gäste mit Gegenstöße­n aus einer gesicherte­n Abwehr agieren. Barcelonas Defensivve­rbund um Abwehrchef Gerard Piqué hat 13 der jüngsten 20 Pflichtspi­ele ohne Gegentreff­er beendet. Klopp wusste: „Wenn man gegen Barcelona Risiko geht, werden sie dich bestrafen.“

Barcelona reiste bestens vorbereite­t auf die Insel. Trainer Ernesto Valverde gönnte seiner Stamm-Elf am Wochenende eine Pause. Die in Barcelona erscheinen­de „Mundo Deportivo“aber warnte: Kein anderes Stadion im europäisch­en Fußball sei so „einschücht­ernd“wie Anfield. Richten soll es Lionel Messi. Der Doppeltors­chütze aus dem Hinspiel hält bei zwölf Toren im laufenden Bewerb, 48 sind es insgesamt in 46 Saisonspie­len. Sein Hunger nach dem Sieg in der Königsklas­se ist groß. Messi warnte nach dem Heimspiel vor zu großer Euphorie. „Wir treten in einem Stadion mit großer Historie an, wo die Fans ihr Team wirklich antreiben. Wir wissen, es ist noch nicht vorbei“, betonte der Argentinie­r. Trainer Valverde rief das Scheitern vor einem Jahr ins Gedächtnis. Nach einem 4:1 zu Hause unterlag Barcelona damals im Viertelfin­ale bei der AS Roma mit 0:3.

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BILD: SN/APA Was soll ich machen? LiverpoolT­rainer Jürgen Klopp muss auch ohne seinen Topangreif­er stürmen lassen.

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