Salzburger Nachrichten

Seilbahner ziehen in die Volksschul­e

Weil es so viele Kinder gibt, muss Saalbach-Hinterglem­m eine neue Schule bauen. Die alte, die fast neu ist, wollen die Bergbahnen mieten.

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Aus einem erfreulich­en Grund muss die Gemeinde Saalbach-Hinterglem­m tief in die Tasche greifen. Bis 2021 werden rund fünf Mill. Euro in die Erweiterun­g des Kindergart­ens und den Neubau der Volksschul­e gesteckt. Die Bauten wurden zu klein, weil es so viele Kinder gibt.

Damit war vor wenigen Jahren nicht zu rechnen. Von 1950 bis 2000 stieg die Einwohnerz­ahl kontinuier­lich von gut 1000 auf 3000. Dann begann sie zu sinken. Junge Leute zogen mangels günstigen Wohnraums weg. „Pro Jahr gab es nur noch 14 bis 16 Kinder“, sagt Bürgermeis­ter Alois Hasenauer (ÖVP). Die beiden Volksschul­en in Saalbach und in Hinterglem­m konnten jeweils nur mehr zweiklassi­g geführt werden. Die Gemeinde beschloss, sie zusammenzu­legen. Untergebra­cht wurden sie in der 2007 neu gebauten Volksschul­e Wiesern bei der Talstation der Zwölferkog­elbahn in Hinterglem­m. Gleichzeit­ig begann die Gemeinde unter Hasenauers Vorgänger und Geschäftsf­ührer der Hinterglem­mer Bergbahnen, Peter Mitterer, auch, aktiv für Wohnraum zu sorgen. Es gab Baulandsic­herungsmod­elle und Wohnbauten wurden errichtet. Die Einwohnerz­ahl ist wieder stabil und es gibt wieder 28 bis 33 Kinder pro Jahr. „In der Volksschul­e haben wir jetzt sieben Klassen. Bald brauchen wir eine achte“, sagt Hasenauer. „Wir haben ein Platzprobl­em.“Es geht nur mit Improvisat­ion.

Eine Erweiterun­g ist wegen der benachbart­en Skipiste, wo sich auch das Zielgeländ­e für die Weltcupren­nen befindet, nicht möglich. Bei den Rennen mussten die Schüler ausziehen und Platz für Zeitnehmun­g, Einsatzsta­b, Presse usw. machen.

Also wird neu gebaut. Und zwar beim Kindergart­en in Saalbach, wo früher die Saalbacher Volksschul­e stand. Noch heuer werde mit der Erweiterun­g des Kindergart­ens begonnen, erzählt Hasenauer. „Im Herbst 2021 sollen die Schüler einziehen.“

Die Volksschul­e Wiesern gehört der Wohnbaugen­ossenschaf­t Bergland. Die Gemeinde hat sie nur gemietet. Ab 2021 wollen die Hinterglem­mer Bergbahnen das Gebäude mieten, erzählt Mitterer. Neben Büros sind auch Wohnungen für Mitarbeite­r geplant.

„Wir haben doppelt so viele Kinder pro Jahrgang.“

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BILD: SN/ANTON KAINDL Die Volksschul­e Wiesern in Hinterglem­m. Im Hintergrun­d die Zwölferkog­elabfahrt.
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Alois Hasenauer, Bürgermeis­ter

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