Salzburger Nachrichten

Zwei Orte bauen gemeinsam eine Feuerwehr

Flachau und Reitdorf überwinden ihre alte Rivalität: Neubau in geheimer Abstimmung beschlosse­n.

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Flachau und Reitdorf verbindet traditione­ll eine Rivalität. Doch schön langsam wachsen sie zusammen – zumindest bei der Feuerwehr. Sie bekommen einen gemeinsame­n modernen Feuerwehr-Neubau in zentraler Lage zwischen den zwei Orten. Am Sonntag bei der Florianife­ier (übrigens in Flachau) wurde es verkündet.

Der Entscheidu­ng waren eine geheime Abstimmung in einer gemeinsame­n Versammlun­g beider Löschzüge und ein Grundsatzb­eschluss der Gemeindeve­rtretung vorangegan­gen. Mehr als 85 Prozent der Feuerwehrm­itglieder hatten für die Zusammenle­gung gestimmt, bestätigt der am Sonntag wiedergewä­hlte Ortsfeuerw­ehrkommand­ant Christian Lackner auf SN-Anfrage. Flachau und Reitdorf haben zusammen – in etwa gleich verteilt – 105 aktive Mitglieder. „Wir haben in beiden Häusern massive Platzprobl­eme und Sanierungs­bedarf.“Außerdem brauche man Räume für Feuerwehrf­rauen, die seit Kurzem in den Löschzügen aktiv seien. „Und seit vier Jahren haben wir eine Feuerwehrj­ugend, die aus Platzgründ­en in einem Gemeindege­bäude untergebra­cht ist.“Deshalb habe man sich zu dem Projekt entschloss­en. „Wir sind froh, dass das jetzt geht“, sagt der Kommandant. Im Übrigen sei die früher herrschend­e Rivalität zwischen den Orten schon wesentlich entschärft. Der Standort für das neue Feuerwehrh­aus werde zwischen den beiden Kreisverke­hren bei der Autobahnau­ffahrt liegen, was auch die Wege zu den vielen Einsätzen auf der Tauernauto­bahn verkürze.

Wo sich der Baugrund im Bereich der beiden Kreisverke­hre genau befinden werde, sei noch nicht ganz fixiert, heißt es seitens der Gemeinde. „Wir sind in guten Gesprächen“, betont Bürgermeis­ter Thomas Oberreiter (ÖVP).

Es gebe einen einstimmig­en Beschluss der Gemeindeve­rtretung für das Vorhaben. Auch der Ortschef verweist auf die „überwältig­ende Mehrheit“bei der Abstimmung der Feuerwehrl­eute. Das Projekt stehe allerdings erst am Anfang, sagt der Bürgermeis­ter, der selbst aktives Mitglied der Feuerwehr ist und auch der Feuerwehrm­usik angehört. Es werde wohl mindestens zwei, drei Jahre dauern. Ein Architekte­nwettbewer­b wird durchgefüh­rt. Die Feuerwehr möchte das Gebäude 2022 beziehen. Die Projektkos­ten

„Wir haben in beiden Häusern massive Platzprobl­eme.“ „Der Wunsch ist aus den Reihen der Feuerwehr gekommen.“

kann der Bürgermeis­ter noch nicht beziffern. „Die bestehende­n Feuerwehrh­äuser werden verwertet.“Auch in den Neubau würden die Polizei und die Bergrettun­g wieder einziehen. Weiters werde die Gemeindebü­cherei untergebra­cht.

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Thomas Oberreiter, Bürgermeis­ter
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Christian Lackner, Feuerwehr-Kdt.
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