Wenn aus Spiel Ernst wird
Anfangs war es ein Uniprojekt von vielen. Nun wagen fünf FH-Studenten mit ihrem Computerspiel „Chapeau“den Sprung in eine hart umkämpfte Branche.
Die bunten Hüte hüpfen über den Bildschirm und landen auf den Köpfen jener Menschen, die gerade auf der Festung Hohensalzburg herumspazieren. Landen sie einen Treffer, klingelt die Kasse. Begleitet wird die bunte Szenerie von heiteren Tönen.
Fünf Studenten der Fachhochschule Salzburg in Puch-Urstein mit dem Schwerpunkt Multi Media Technology und Multi Media Art sind unter die Spieleentwickler gegangen und haben nun ihr erstes eigenes Computerspiel fertiggestellt. Es heißt „Chapeau“und ist mehr als ein Uniprojekt. Es ist der Startschuss ins Unternehmerleben.
Denn die Studentengruppe mit Gregor Kirchhofer an vorderster Front hat sich entschlossen, sich mit „Chapeau“im Gepäck selbstständig zu machen. Das Unternehmen, das noch im Mai aus der Taufe gehoben werden soll, wird „Salt Castle Studio“heißen.
Ein durchaus gewagter Schritt, denn die Computerspielbranche ist hart umkämpft. Die Hauptrollen darin spielen in Europa England und Deutschland sowie weltweit Asien und Amerika. „Dennoch wollen wir es versuchen“, sagt Kirchhofer, der die Geschäftsführung übernehmen wird. Denn die Branche sei faszinierend. „Egal von wo aus man agiert, man kann mit so einem Spiel die Menschen auf der ganzen Welt erreichen.“
Bei „Chapeau“handle es sich um eine Mischung aus Rennspiel und Jump ’n’ Run mit Partyelementen. Es wird im ersten Quartal 2020 auf den Markt kommen. „Es ist ein Spiel für die ganze Familie, das man gemeinsam auf dem Fernseher spielen kann.“Vertrieben werden soll es zum einen über die Plattform Steam, zum anderen auf der TV-Spielkonsole Nintendo. Demnächst starte die Codierung für Nintendo Switch, eine aufwendige Arbeit, die gut und gern ein halbes Jahr in Anspruch nehmen werde. Wie entsteht nun ein Computerspiel? Das sei ein langer Prozess, erklärt Kirchhofer. Tausende Stunden Arbeit habe man reingesteckt. „Ganz zu Beginn haben wir uns mit verschiedenen Gegenständen konfrontiert und hatten schließlich zu einer Baseball-Kappe die besten Ideen. Darum Hüte.“Salzburg und Wien als Schauplatz habe man ausgewählt, weil diese Orte kaum in Computerspielen vorkämen. SN-Info: Wer einen ersten Blick auf „Chapeau“werfen will, kann dies am 10. Mai 2019 beim Gamesday an der Fachhochschule Salzburg tun. Dort präsentieren sich die österreichische Computerspielbranche sowie internationale Gäste. Und auch junge Spiele-Startups aus Salzburg bilden einen eigenen Schwerpunkt. Mehr Infos unter HTTPS://GAMESDAY.AT
„In dieser Branche kann man Menschen auf der ganzen Welt erreichen.“Gregor Kirchhofer, Jungunternehmer