Der Meister ist noch kein bisschen müde
Red Bull Salzburg setzte mit dem 2:1-Sieg gegen Sturm Graz die Rekordjagd in der Bundesliga fort. Trainer Marco Rose kann zum Abschied sogar Historisches schaffen.
Mit dem Gewinn des Doubles bestehend aus Meisterschaft und ÖFB-Cup sowie dem überlegenen Gruppensieg und Einzug ins Achtelfinale der Europa League ist die Saison für den FC Red Bull Salzburg höchst erfolgreich verlaufen. Doch damit nicht genug: Die Bullen sind drauf und dran, die zu Ende gehende Ära von Trainer Marco Rose mit mehreren Rekorden zu krönen. Das 2:1 am Sonntag bei Sturm Graz war der bereits 24. Sieg im 31. Bundesliga-Spiel. Nur der Wiener Austria gelangen 1984/85 im selben Zeitraum mehr Siege, nämlich 25. Dazu hat der Serienmeister in dieser Saison nur zwei Ligaspiele verloren. Weniger Niederlagen kassierten wiederum nur die Austria in ihrer Rekordsaison 1984/85 sowie Sturm Graz 1997/98 (jeweils eine).
Zahlreiche Siege fixierte Salzburg in der letzten Viertelstunde oder überhaupt erst in der Nachspielzeit. Die Bullen können sich auch damit rühmen, dass sie vier von sechs Spielen nach einem 0:1Rückstand noch zu ihren Gunsten drehen konnten. Das entspricht einer Quote von 67 Prozent – und bedeutet ebenfalls Ligarekord.
Über allem thront aber die außergewöhnliche Serie an ungeschlagenen Heimspielen. 63 Mal in Folge sind Kapitän Andreas Ulmer und Co. in der Red-Bull-Arena ungeschlagen geblieben. Die letzte Pflichtspielniederlage datiert vom 27. November 2016 (!), ein 0:1 gegen die Admira. Gewinnen die Salzburger auch am Sonntag zum Saison-Kehraus gegen St. Pölten, wäre der künftigen Mönchengladbach-Coach Rose der erste Trainer überhaupt, der Red Bull Salzburg ohne Heimniederlage verlässt. Ein Rekord, der dem 42-jährigen Deutschen und seiner Mannschaft absolut zuzutrauen ist, denn von Müdigkeit ist beim Meister trotz einer langen Saison mit vielen Höhepunkten noch keine Spur.