Projekt Gneis – wieder nichts!
Ein Großprojekt in einer besonders sensiblen Zone in Gneis wurde angekündigt – auf einem Areal, das vor Kurzem noch als Grünland ausgewiesen war.
Der Bauträger Heimat Österreich und die zuständige Abteilung für Stadtplanung unter Stadtrat Padutsch haben einen mutigen Schritt angekündigt: Projektentwicklung mit Bürgerbeteiligung! Acht Bürger wurden ausgewählt, die die Anrainer unter dem Namen Bürger für Gneis vertreten sollten. In einer professionell gestalteten Homepage wurden ehrgeizige Arbeitsprinzipien veröffentlicht: „Es soll etwas entstehen, das ein Gewinn für Gneis ist – und ein Vorbild für weitere Projekte ... eine optimal abgestimmte Gesamtlösung ... harmonisch in die Umgebung eingefügt ... keine einfallslose Betonklotzstapelei ...“usw. Die Anrainer wähnten sich in guten Händen.
Nach einigen Informationsveranstaltungen wurde das endgültige Ergebnis am 14. März und abermals am 29. April vorgestellt: Klötze mit vier und fünf Geschoßen – hinter einem lang gestreckten Baukörper längs der Berchtesgadner Straße mit der Anmutung einer Grenzmauer. Für die vorgesehenen 250 Wohneinheiten (Untergrenze) sind kaum Infrastrukturmaßnahmen vorgesehen. Als einer der Projektpromotoren trat neben den Repräsentanten der Stadtplanung überraschenderweise jetzt auch der Sprecher der Gruppe Bürger für Gneis auf. Langatmig wurde von allen diesen Herren die Projektentwicklung als Musterbeispiel für zukünftige Projekte gerühmt.
Wir – 73 Anrainer des Projekts – sehen in dieser „kooperativen Projektentwicklung“einen weiteren Versuch, die Gestaltung der Stadt gänzlich kommerziellen Überlegungen auszuliefern. Die so großspurig angekündigten Arbeitsprinzipien der Bürger für Gneis wurden in keiner Weise berücksichtigt. Die neue Stadtregierung hat diese Problematik erkannt und auf die Agenda-Liste gesetzt. Man darf hoffen. Dipl.-Ing. Walter Augustin