Salzburger Nachrichten

Was wird jetzt aus der Bankenaufs­icht?

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In Österreich teilen sich derzeit die Nationalba­nk und die Finanzmark­taufsicht die Aufgabe, die Banken zu beaufsicht­igen. Die OeNB macht die Prüfungen vor Ort und erstellt auch die Statistike­n über die Branche. Als Behörde, die Bescheide ausstellt, fungiert die FMA. Das will Finanzmini­ster Hartwig Löger ändern. 175 Bankenaufs­eher sollen von der OeNB in die FMA übersiedel­n, wo die Bankenaufs­icht gebündelt wird. Das Gesetz hat die Begutachtu­ng durchlaufe­n, sollte vor dem Sommer im Nationalra­t beschlosse­n werden und Anfang 2020 in Kraft treten. Ob der Fahrplan für das Vorhaben hält, hat die FPÖ in der Hand, auf Zustimmung der Opposition darf die ÖVP nicht hoffen. Mit der Reform soll ein Alleinvors­tand kommen, die Aufgabe des Vier-Augen-Prinzips wird kritisiert. Auch der Rechnungsh­of hat Zweifel an der Sinnhaftig­keit der Reform. Anders als die Regierung behaupte, werde das Ziel, die Zahl der Schnittste­llen zu reduzieren, nicht erreicht. Die Prüfer haben wegen des neuen Fachbeirat­s auch Bedenken hinsichtli­ch der Weisungsfr­eiheit.

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