David Zwilling war der Zehnerkar-König
Skirennen bis in den Mai hinein waren bis in die 60er-Jahre an der Tagesordnung, denn die Läufer und Läuferinnen hatten im Winter eher einen überschaubaren Terminkalender und wollten möglichst lang auf den Brettern bleiben. Ob Mühlbach/Hochkönig, Sonnblick, Preber, Südwiener Hütte, Ramingstein Steinberg/Lofer, Weißsee – überall gab es viele Starter. Besonders beliebt war der Zehnerkar-Riesentorlauf in Obertauern, der zumeist Anfang Mai ausgetragen wurde. Er galt als steilster Riesentorlauf der Welt, denn die „Rinne“auf dem Zehnerkar erforderte eine gehörige Portion Mut, wie sich auch der dreifache Sieger (1953, 1959, 1960) Ernst Oberaigner aus Saalfelden erinnert. Wer im Steilhang stürzte, musste froh sein, wenn ihn am Rand postierte Helfer irgendwie auffingen, um weiteres Unheil abzuwenden.
Premiere war 1948. Dem Ruf des Veranstalters SC Radstadt um Obmann Dr. Paul Maschke und Hans Koch folgte die Spitzenklasse. Erster Sieger wurde der Olympia-Teilnehmer Engele Haider aus Seefeld (später Mitglied des SC Salzburg), er lag eine Sekunde vor Hans Hinterholzer aus Zell am See, der ebenfalls zuvor bei Olympia gestartet war. Bei den Damen gewann Anneliese Schuh-Proxauf aus Kitzbühel, Annelore Zückert vom SC Salzburg wurde Dritte. In der Folge siegten u. a. Anderl Molterer, Ernst Hinterseer, Erich Sturm und drei Mal David Zwilling, bei den Frauen u. a. Thea Hochleitner, Putzi Frandl, Marianne Jahn, Monika Kaserer und Brigitte Totschnig – mit gerade einmal 13 Jahren die jüngste Gewinnerin aller Zeiten.
Der letzte Zehnerkar-Riesentorlauf auf der klassischen Route durch die „Rinne“fand vor genau 50 Jahren statt. Herrensieger wurde der Steirer Herbert