Vapiano will mit frischem Geld schlanker werden
Die angeschlagene Kölner Restaurantkette Vapiano erhält die dringend benötigte Finanzspritze. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben die verbindlichen Kreditzusagen im Gesamtvolumen von 30 Millionen Euro erhalten. Das Geld komme von den finanzierenden Banken und den Großaktionären, teilte Vapiano am Donnerstagabend weiter mit. Bis zuletzt war offen, ob der seit Kurzem amtierende Firmenchef Cornelius Everke eine Finanzspritze bekommt. Zugleich wurde der Jahresabschluss für 2018 schon zum dritten Mal verschoben – nun auf den 18. Juni.
Beim einstigen Branchenprimus häufen sich derzeit die schlechten Nachrichten: Der Konzernumsatz 2018 lag nach vorläufigen Zahlen bei 370 Millionen Euro. Auf gleicher Fläche, also ohne Neueröffnungen, war das ein Minus von einem Prozent – was im Vergleich zur boomenden Branche sehr schlecht war. Laut Mitteilung vom Februar lag der Gesamtverlust „deutlich“unter den minus 30 Millionen von 2017. Die Aktie war am Freitag nur sechs Euro wert statt ursprünglich 23 Euro.
Vor nicht einmal zwei Jahren herrschte Aufbruchstimmung. Als erste deutsche Restaurantkette ging Vapiano im Sommer 2017 an die Börse. Mit dem Geld setzte Vapiano auf Expansion, im vergangenen Jahr kamen mehr als 30 neue Restaurants hinzu. In 33 Staaten, darunter Australien, ist Vapiano inzwischen präsent mit 231 Restaurants, die meisten davon in Deutschland.
Vorstandschef Everke sieht nun die Weichen gestellt „für die weitere Umsetzung unserer neuen Strategie“. Ziel sei es, „Vapiano zurück auf einen profitablen Wachstumspfad zu bringen und unsere Marke wieder erfolgreich bei unseren Gästen zu positionieren“. Der Manager will Abläufe vereinfachen und so die zuletzt langen Wartezeiten verkürzen. Auf die Menükarte sollen wieder Klassiker statt ausgefallener Gerichte wie Pasta mit RoquefortFeige und Kaffee-Orange, die bis April angeboten wurden.