Das Experiment ist gescheitert
Am 19. 5. fand sich in der „Welt“ein beachtenswerter Beitrag zur Beurteilung der derzeitigen politischen Situation unter dem Titel „Respekt für dieses Experiment. Aber gut, dass es vorbei ist“. „Es war der Versuch, die Rechtspopulisten, die in Österreich zur stärksten Partei zu werden drohten, als politische Kraft zu domestizieren. Das Experiment ist vorbei.“Es ist nicht auszudenken, was jetzt passiert wäre, wenn aus der Bundespräsidentenwahl Norbert Hofer als neuer Bundespräsident hervorgegangen wäre. Es ist nicht auszudenken, was jetzt passiert wäre, wenn damals eine rot-schwarze Regierung an die Macht gekommen wäre. Nach zwei Jahren, also jetzt, hätte eine Neuwahl ausgerufen werden müssen. Die FPÖ wäre vermutlich stärkste Partei geworden und ein Norbert Hofer hätte entweder Strache oder Kickl mit der Bildung einer Regierung beauftragt. Österreich wäre voll in die Hand der FPÖ gefallen. Dass es so nicht gekommen ist, verdanken wir dem Experiment Kurz, auch wenn er vielleicht jetzt unter Verwendung demokratischer Mittel (Misstrauensantrag) als Opfer der Rache für sein derzeitiges Verhalten gehen muss. Auch nach einem eventuellen Misstrauensantrag gegen den Kanzler werden, so hoffe ich, die demokratischen Kräfte stärker sein als Verleumdung und Schlechtmacherei. Edmund Wagenhofer der offensichtliche, widerwärtige Sexismus, der seitens zweier (mittlerweile Ex-)Spitzenpolitiker offen zur Schau gestellt wird. Dieses letztklassige Frauenbild manifestiert sich u. a. durch den Sager „Bist du deppert, ist die schoaf!“. Herr Strache bewertet eine fremde Frau vor seinem Freund und dessen Frau in sexuell abwertender Weise in völliger Selbstverständlichkeit. Von der plumpen Art der Wortwahl ganz zu schweigen. Dass Frau Gudenus in dieser Situation gelangweilt danebensitzt, spricht Bände. Dr. Nicole Solarz