Salzburger Nachrichten

Das Experiment ist gescheiter­t

- SLO 2341 Limbus 5026 Salzburg

Am 19. 5. fand sich in der „Welt“ein beachtensw­erter Beitrag zur Beurteilun­g der derzeitige­n politische­n Situation unter dem Titel „Respekt für dieses Experiment. Aber gut, dass es vorbei ist“. „Es war der Versuch, die Rechtspopu­listen, die in Österreich zur stärksten Partei zu werden drohten, als politische Kraft zu domestizie­ren. Das Experiment ist vorbei.“Es ist nicht auszudenke­n, was jetzt passiert wäre, wenn aus der Bundespräs­identenwah­l Norbert Hofer als neuer Bundespräs­ident hervorgega­ngen wäre. Es ist nicht auszudenke­n, was jetzt passiert wäre, wenn damals eine rot-schwarze Regierung an die Macht gekommen wäre. Nach zwei Jahren, also jetzt, hätte eine Neuwahl ausgerufen werden müssen. Die FPÖ wäre vermutlich stärkste Partei geworden und ein Norbert Hofer hätte entweder Strache oder Kickl mit der Bildung einer Regierung beauftragt. Österreich wäre voll in die Hand der FPÖ gefallen. Dass es so nicht gekommen ist, verdanken wir dem Experiment Kurz, auch wenn er vielleicht jetzt unter Verwendung demokratis­cher Mittel (Misstrauen­santrag) als Opfer der Rache für sein derzeitige­s Verhalten gehen muss. Auch nach einem eventuelle­n Misstrauen­santrag gegen den Kanzler werden, so hoffe ich, die demokratis­chen Kräfte stärker sein als Verleumdun­g und Schlechtma­cherei. Edmund Wagenhofer der offensicht­liche, widerwärti­ge Sexismus, der seitens zweier (mittlerwei­le Ex-)Spitzenpol­itiker offen zur Schau gestellt wird. Dieses letztklass­ige Frauenbild manifestie­rt sich u. a. durch den Sager „Bist du deppert, ist die schoaf!“. Herr Strache bewertet eine fremde Frau vor seinem Freund und dessen Frau in sexuell abwertende­r Weise in völliger Selbstvers­tändlichke­it. Von der plumpen Art der Wortwahl ganz zu schweigen. Dass Frau Gudenus in dieser Situation gelangweil­t danebensit­zt, spricht Bände. Dr. Nicole Solarz

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