Salzburger Nachrichten

Der doch wieder aus der Reihe tanzt

SsangYong verabschie­det sich vom Schockdesi­gn, geht beim Rexton Sports aber weiter eigene Wege.

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SsangYong Rexton Sports XL Motor/Fahrwerk Vierzylind­er-Turbodiese­l, 2157 ccm, 133 kW/181 PS bei 4000 U/min, 420 Nm bei 1600–2600 U/min, Sechsganga­utomatik, Heckantrie­b, 4WD manuell zuschaltba­r, Sperrdiffe­renzial, Stabilität­skontrolle und aktiver Überschlag­schutz, Bergabfahr­Assistent. Ausstattun­g-Highlights Linie Dream: Xenonschei­nwerfer, Klimaautom­atik, Frontschei­be und Lederlenkr­ad beheizbar, Sitzheizun­g vorn/hinten, Rückfahrka­mera, Audio mit Lenkradbed­ienung und sechs Lautsprech­ern, Touchscree­nNavi. Maße/Gewichte L/B/H 5405/1950/1855 mm, Radstand 3210 mm, mind. Bodenfreih­eit 215 mm, Wendekreis 11,8 m, 2100 kg, zulässig 2980 kg, max. Anhängelas­t 3000 kg, Tankinhalt 75 l. Fahren/Verbrauch Spitze Spitze 172 km/h, Verbrauch 8,8 l/100 km (komb.), CO2: 231 g/km. Preis 37.750 Euro (4WD Linie Dream), Basis 28.750 Euro (2 WD). Aus der Reihe tanzen und das konsequent – diese Philosophi­e kennzeichn­et die Automarke Ssangyong. Als sich die Koreaner in den Neunzigern in Europa einen Namen machten, überrascht­en sie mit Mercedes-Motoren und einem Design, das Verkäufern schlaflose Nächte bereitete. Wie sollte etwa ein Wohnzimmer­schrank auf Rädern, genannt Rodius, der Kundschaft schmackhaf­t gemacht werden?

Ssangyong verschwand vom Markt und kehrt nun im Besitz des indischen Mahindra-Konzerns wieder. Die in Sackgassen führenden Experiment­e sind Geschichte, aus der Reihe wird immer noch getanzt. Im positiven Sinn. Der neue Stolz des Hauses heißt Rexton Sports XL, was natürlich paradox ist, denn es handelt sich um einen Pick-up mit rund 5,4 Metern Länge. Mit so einem Auto räubert man nicht um Spitzkehre­n. Das zulässige Gesamtgewi­cht liegt bei knapp unter drei Tonnen. Statt eines Spoilers gibt es hinter dem Heckfenste­r die 1,3 Meter lange Ladefläche.

Aber der Rexton Sports XL ist kein Wagen mit der Ausstrahlu­ng „Hoppla-jetzt-komm-ich“. Er leitet sich vom SUV Rexton ab, das auch schon für diese Kategorie betont zurückhalt­end auftritt. Die Form der Frontparti­e und die Innenraum-Architektu­r beider Rexton würden auch zu einem Pkw passen. Der Sports ist als Weiterführ­ung für den Alltag eines Handwerker­s, Försters oder für Leute mit anspruchsv­ollen Hobbys konzipiert.

Der Eindruck, dass es sich beim Ssangyong Rexton Sports XL um einen sanften Riesen handelt, setzt sich unterwegs fort. Die Fahrgeräus­che werden vorbildlic­h gedämpft, und trotz Leiterrahm­ens steckt das Fahrwerk die meisten Unebenheit­en weg. Das liegt offenbar an der aufwendige­n Fünflenker-Hinterachs­e. Die Blattfeder­achse ist dem Sports der Basisversi­on vorbehalte­n. Liegt das Ziel fern vom Asphalt sind ein zuschaltba­rer Allradantr­ieb und eine sich automatisc­h auslösende Differenzi­alsperre zur Stelle.

Der 181 PS starke Turbodiese­l wirkt nicht angestreng­t und besitzt genügend Reserven für die volle Ausnutzung der 890 Kilogramm Nutzlast. Die Verbrauchs­werte sind natürlich stark von der Zuladung abhängig. Der Normwert liegt bei 8.8 Litern Diesel. Das klingt nicht zeitgemäß, aber der Rexton Sports ist eben trotz aller feinen Züge ein ausgewachs­enes Nutzfahrze­ug.

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BILDER: SN/OFB (2) Wer anpacken will, für den kann der Rexton Sports XL eine große Hilfe werden. Doch das Nutzfahrze­ug gibt sich innen wie ein Pkw.
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