Arztstellen fix, aber das Geld fehlt
Land und Krankenkasse wollen mehr Mediziner in die Landbezirke bringen.
Salzburg will mehr Ärzte in die Landbezirke bringen. Die Landesregierung und die Gebietskrankenkasse sind sich darin einig. Die Zentralisierung in der Sozialversicherung und die Regierungskrise in Wien sorgen aber für Ungewissheit.
Erstmals sei nun eine gesamtheitliche Gesundheitsversorgung für Salzburg bis zum Jahr 2025 sowohl für den niedergelassenen als auch den akutstationären Bereich festgelegt worden. Darauf wiesen am Freitag LHStellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) und der neue Salzburger GKK-Obmann Thom Kinberger hin. Mit 1. Juni gehe der regionale Strukturplan für die Spitäler in Begutachtung, nachdem jener für die Arztpraxen im Vorjahr schon beschlossen wurde. Spätestens im Jänner 2020 soll die Umsetzung voll gestartet werden.
15 zusätzliche Stellen für Allgemeinmedizin – exklusiv für die geplanten fünf Primärversorgungseinheiten (wie Netzwerke und Gruppenpraxen) – sowie zwölf weitere Fachärzte bilden den Kern der Ausbaupläne.
„Die neuen Stellen sind rechtlich bindend verankert“, sagt der Obmann der Krankenkasse, die aber ab nächstem Jahr nur mehr eine Landesstelle der ÖGK sein wird. „Wir benötigen vier bis fünf Millionen Euro und haben bis heute keine verbindlichen Zusagen. Wir wissen nicht, wie viel von unseren Einnahmen in Salzburg bleibt.“Man sei im Ungewissen und müsse außerdem die politische Entwicklung in Wien abwarten. „Es geht uns um Planungssicherheit“, so Kinberger.
Die Stellen werden überwiegend im ländlichen Raum, besonders innergebirg, ausgeschrieben. Gedacht ist an je drei Fachärzte für interne Medizin und Psychiatrie. Dazu kommen Kinderund Jugendpsychiatrie, Augenheilkunde, Dermatologie, Kinder- und Jugendmedizin, Neurologie und Urologie. Genau ist das mit der Ärztekammer noch abzuklären.
In den Spitälern werde die Zahl der Akutbetten von 3129 auf 2904 reduziert, sagte Stöckl, andererseits jene der tagesklinischen und ambulanten Plätze von rund 100 auf über 300 ausgebaut. Da Tagesbetten oft doppelt (Vormittag und Nachmittag) vergeben würden, komme es (z. B. in Tamsweg bereits) zu Auslastungen von mehr als 100 Prozent.
„Die neuen Arztstellen sind rechtlich verankert.“