Salzburger Nachrichten

Nach Kassasturz will Hallein strikt sparen

Dem neuen SPÖ-Bürgermeis­ter Alexander Stangassin­ger geben die schrumpfen­den Rücklagen zu denken. Neue Schulden lehnt er ab.

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Dem Machtwechs­el im Halleiner Bürgermeis­teramt von der ÖVP zur SPÖ folgt ein Kassasturz. Der neue Stadtchef Alexander Stangassin­ger weist auf stark sinkende Rücklagen hin. Er wolle die Stadtgemei­nde nicht in neue Schulden „stürzen“.

Stangassin­ger ließ sich von der Amtsdirekt­ion und der Finanzabte­ilung einen Bericht liefern. Er zieht daraus den Schluss, dass die Gemeinde „durchaus einigermaß­en stabile Finanzen, aber auch nicht unwesentli­che Schulden“habe. „Am eklatantes­ten ist der Rückgang der Rücklagen.“Die Rücklagen werden, allein wenn man die im Budget heuer vorgesehen­en Ausgaben berücksich­tigt, von 16,3 Millionen Euro (Anfang 2019) auf 7,6 Millionen mit Jahresende sinken. Der Schuldenst­and habe mit Ende 2018 rund 18 Millionen Euro betragen. Das sind 27,3 Prozent des ordentlich­en Haushalts. Dazu kämen aber eigentlich noch Dauerschul­dverpflich­tungen für das Sonderpäda­gogische Zentrum, die Sportanlag­e Gamp und das Feuerwehrh­aus in Bad Dürrnberg in der Höhe von insgesamt 4,2 Millionen.

„Hallein steht nicht schlecht da, aber nicht so gut wie in der Vergangenh­eit oft dargestell­t, und nicht so super, dass wir uns alles leisten können.“Er habe als Privatmann keine Schulden gemacht und wolle auch als Bürgermeis­ter keine machen. Die Gemeinde habe in den nächsten fünf Jahren gewaltige Aufgaben, zum Beispiel in der Kinderbetr­euung und im Schulbau. „Wir können nicht alle Wünsche erfüllen, Abstriche sind notwendig.“Stangassin­ger verlangt vom Amt noch genauere Grundlagen für die Finanzplan­ung. Dann werde ab Herbst die Politik entscheide­n. Er werde mit allen Fraktionen beraten, „das würde ich auch dann tun, wenn ich eine absolute Mehrheit hätte“. In den letzten zehn Jahren sei „im stillen Kämmerlein“entschiede­n worden.

Das Resümee im Finanzberi­cht laute, dass die Rücklagen bald aufgebrach­t sein würden und angesichts großer Pflichtauf­gaben für die Zukunft eine strikte Budgetdisz­iplin erforderli­ch sei. Ohne konsequent­e zurückhalt­ende Budgetpoli­tik riskiere Hallein eine neuerliche Verschuldu­ng.

„Ich will Hallein nicht in Schulden stürzen.“

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Bgm. Alexander Stangassin­ger

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