„A fliagats Fleisch“
Bäuerliche Feiertagsgerichte.
Der Christi-Himmelfahrts-Tag wurde in der ländlichen Bevölkerung kurz auch als „Auffahrtstag“bezeichnet. Da gab es in manchen Orten zu Mittag „a fliagats Fleisch“als Festessen. Dominik Flammer beschreibt in seinem großartigen Buch „Das kulinarische Erbe der Alpen“, dass das Geflügel in der bäuerlichen Küche immer schon als Festspeise eine sehr wichtige Rolle gespielt hat. Das Fleisch der Hühner war im Gegensatz zu Schweine-, Rind- und Schaffleisch immer verfügbar. Hühner GERICHTE MIT GESCHICHTE waren schnell abgestochen und ihre Federn füllten so manche Kissen und Decken. Als Allesfresser sind sie einfach zu halten. Durch die Revierkämpfe waren die Hähne jedoch problematisch, aber die Entscheidung, männliche Küken wie heute nach dem Schlüpfen zu töten, wurde früher zwei Mal überdacht, denn Tiere waren kostbar. Die Lösung lag im Kapaunisieren (Kastrieren). Diese Operation ist auch heute noch ein medizinisch massiver Eingriff und erfordert sehr viel Fachwissen. Die Menschen, welche die Kunst des Entmannens der Hähne beherrschten, waren, wie auch die Sauschneider, in der Bevölkerung hoch angesehen. Die Hähne, die die Prozedur überlebten, wuchsen zu Kapaunen mit einer besonders wohlschmeckenden Fleischqualität heran, welche teuer an den Adel und Kirchenfürsten verkauft werden konnte. Europaweit die besten Kapaune züchteten die steirischen Landwirte mit ihren Sulmtaler Hühnerrassen. Kein Geringerer als Napoleon Bonaparte bestellte am 2. Dezember 1804 zu seiner Krönung zum Kaiser in Paris für sein Festmahl 150 Kapaune von den steirischen Züchtern.
Rezept Knusprig gebratenes Rosmarinhendl mit Rosinen-NussBroccoli und Braterdäpfeln Zutaten:
2 Stück Hendlkeulen, Salz, frischer Rosmarin, Olivenöl, Butter, Broccoli-Rosen, 2 Stück vorgekochte Erdäpfel, Semmelbrösel, 1 EL Walnüsse, 1 EL Mandel-Blättchen, 1 EL Rosinen.
Zubereitung: