OZONKILLER
Die Werte für den Ozonkiller FCKW-11 stiegen zuletzt wieder. Die Messdaten führten Forscher auf die richtige Spur.
Die Werte für FCKW in der Atmosphäre stiegen zuletzt wieder. Die Messdaten führten Forscher auf eine Spur.
DÜBENDORF. Dank des Montreal Protocol zum Schutz der stratosphärischen Ozonschicht von 2010 sind die Emissionen der ozonschädigenden Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) stark zurückgegangen. Im vergangenen Jahr sorgte jedoch eine Studie für Aufsehen, dass die Emissionen eines der wichtigsten Ozonkiller, FCKW-11, seit mehreren Jahren trotz des weltweiten Verbots wieder steigen. Die Untersuchung eines internationalen Forschungsteams mit Beteiligung der Schweizer Forschungsanstalt Empa (Eidgenössische Materialprüfungsund Forschungsanstalt) bestätigte nun den Anfangsverdacht, dass diese Emissionen aus dem Osten Chinas stammen. Davon berichteten die Wissenschafter im Fachblatt „Nature“. Erste Hinweise dafür kamen bereits von zwei Messstationen in Ostasien, wie die Empa mitteilte. Namentlich von der GosanMessstation auf der südkoreanischen Insel Jeju und der japanischen Messstation des National Institute of Environmental Science auf der Insel Hateruma bei Taiwan. „Derartige Messungen zeigen immer dann Spitzenwerte in der Luftverschmutzung, wenn die Luftmassen aus Industriegebieten stammen“, erklärte Sunyoung Park von der Kyungpook National University in Südkorea. „Für FCKW-11 stellten wir fest, dass diese ,Spitzen‘ nach 2012 deutlich höher waren als vorher.“Ein Forschungskonsortium aus 13 Institutionen führte daraufhin anhand der Messdaten Computerberechnungen durch, um die Quelle der FCKW-11-Emissionen ausfindig zu machen. Die Forscher konnten in ihrer aktuellen Studie zwar nicht die FCKW-11-ausstoßenden Industriezweige identifizieren. Aber die Herkunft aus dem Osten Chinas sei nun klar bewiesen. Die Anwendung von FCKW-11 ist gemäß Montreal Protocol seit 2010 weltweit verboten. Die Environmental Investigation Agency und die „New York Times“hatten durch Recherchen chinesische Schaumstoffhersteller als mögliche FCKW11-Quelle ausgemacht. Chinesische Behörden schlossen inzwischen illegale Produktionsstätten.