Diese Welt ist nicht mehr zu retten
„Men in Black“: Berufliche Kontakte mit Aliens können richtig fad sein.
Eine kluge Frau hat vor Kurzem gesagt: „Mir kommt vor, immer wenn die Männer an Bledsinn bauen, kummt a Frau zum Zug. Aber immer erst dann.“Sie bezog sich zwar auf innenpolitische Personalentscheidungen, aber die Beobachtung passt auch zu „Men In Black: International“: Das Franchise um jene Geheimagenten, die unbemerkt von der Welt Alien-Migrationen koordinieren und Invasionen abwehren, hatte 1997 mit Will Smith, Tommy Lee Jones und einer Fülle visueller Einfälle fulminant begonnen. Zwei Nachfolgefilme später kommt nun das erste Spin-off ins Kino: „Men in Black: International“begleitet die New Yorkerin Molly (gespielt von Tessa Thompson), die schon als Kind einem Alienbaby über den Weg gelaufen war und seither als Verschwörungstheoretikerin ausgelacht wurde. Irgendwann gelingt es Molly, das MIBHauptquartier zu finden, und sie marschiert hinein, um sich als Anwärterin vorzustellen. Chefin dort ist Agent O (Emma Thompson), die die eifrige junge Frau probehalber zu Agent M macht und auf eine Mission nach London schickt, denn im dortigen MIB-Office unter Agent High T (Liam Neeson) ist irgendetwas faul. Dort angekommen, dient Agent M sich bei Superstar-Agent H (Chris Hemsworth) an, der mehr charmant als kompetent ist, und findet sich flugs mitten in einer Verschwörung wieder, die natürlich die ganze Welt gefährdet. Das alles könnte, mit den Zitaten aus „James Bond“, „Mission Impossible“, Science-Fiction-Sagas und dem MIB-eigenen Klischeerepertoire ein vergnüglich-alberner Topfen sein, doch das Franchise-Korsett ist zu eng. Statt kuriose Außerirdische vorzustellen und eine verschrobene Geschichte zu erzählen, reitet der Film auf einer Mann-Frau-Dualität herum, die sogar das Verhalten aller Aliens im Film zu prägen scheint. Dass da, wie weiland Judy Dench als M, mit Emma Thompson eine Frau das ganze MIB führen darf, dass eine junge Agentin im Mittelpunkt steht, hilft da alles nichts, ein zögerliches „Men And Women In Black“von Agent H funktioniert nicht einmal als Pointe. Schade drum, und unverständlich: Regisseur F. Gary Gray ist schließlich immerhin der Mann hinter dem N.W.A.-Biopic „Straight Outta Compton“. Film: