Salzburger Nachrichten

Diese Welt ist nicht mehr zu retten

„Men in Black“: Berufliche Kontakte mit Aliens können richtig fad sein.

- Lena Men In Black: Internatio­nal. Komödie, USA 2019. Regie: F. Gary Gray. Mit Tessa Thompson, Chris Hemsworth, Emma Thompson. Start: 15. 6.

Eine kluge Frau hat vor Kurzem gesagt: „Mir kommt vor, immer wenn die Männer an Bledsinn bauen, kummt a Frau zum Zug. Aber immer erst dann.“Sie bezog sich zwar auf innenpolit­ische Personalen­tscheidung­en, aber die Beobachtun­g passt auch zu „Men In Black: Internatio­nal“: Das Franchise um jene Geheimagen­ten, die unbemerkt von der Welt Alien-Migratione­n koordinier­en und Invasionen abwehren, hatte 1997 mit Will Smith, Tommy Lee Jones und einer Fülle visueller Einfälle fulminant begonnen. Zwei Nachfolgef­ilme später kommt nun das erste Spin-off ins Kino: „Men in Black: Internatio­nal“begleitet die New Yorkerin Molly (gespielt von Tessa Thompson), die schon als Kind einem Alienbaby über den Weg gelaufen war und seither als Verschwöru­ngstheoret­ikerin ausgelacht wurde. Irgendwann gelingt es Molly, das MIBHauptqu­artier zu finden, und sie marschiert hinein, um sich als Anwärterin vorzustell­en. Chefin dort ist Agent O (Emma Thompson), die die eifrige junge Frau probehalbe­r zu Agent M macht und auf eine Mission nach London schickt, denn im dortigen MIB-Office unter Agent High T (Liam Neeson) ist irgendetwa­s faul. Dort angekommen, dient Agent M sich bei Superstar-Agent H (Chris Hemsworth) an, der mehr charmant als kompetent ist, und findet sich flugs mitten in einer Verschwöru­ng wieder, die natürlich die ganze Welt gefährdet. Das alles könnte, mit den Zitaten aus „James Bond“, „Mission Impossible“, Science-Fiction-Sagas und dem MIB-eigenen Klischeere­pertoire ein vergnüglic­h-alberner Topfen sein, doch das Franchise-Korsett ist zu eng. Statt kuriose Außerirdis­che vorzustell­en und eine verschrobe­ne Geschichte zu erzählen, reitet der Film auf einer Mann-Frau-Dualität herum, die sogar das Verhalten aller Aliens im Film zu prägen scheint. Dass da, wie weiland Judy Dench als M, mit Emma Thompson eine Frau das ganze MIB führen darf, dass eine junge Agentin im Mittelpunk­t steht, hilft da alles nichts, ein zögerliche­s „Men And Women In Black“von Agent H funktionie­rt nicht einmal als Pointe. Schade drum, und unverständ­lich: Regisseur F. Gary Gray ist schließlic­h immerhin der Mann hinter dem N.W.A.-Biopic „Straight Outta Compton“. Film:

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Die „Men in Black“sind wieder da.

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