Salzburger Nachrichten

Prozess um Fördergeld-Missbrauch

Angeklagte­r Ex-Präsident starb zwei Tage vor Gerichtste­rmin.

- SN, APA

Der Prozess gegen die frühere Führungssp­itze des Österreich­ischen Schwimmver­bands (OSV) hat am Mittwoch in Wien unter tragischen Umständen begonnen. Einer der Angeklagte­n, der von 2004 bis 2012 für den Verband als Präsident fungierend­e Paul S., ist am Montag verstorben. Im Prozess geht es um die Erschleich­ung von Sportförde­rmitteln 300.000 Euro.

S. war in der sportliche­n Blütezeit des österreich­ischen Schwimmspo­rts Präsident. Im Frühjahr 2004 übernahm er das Amt, nachdem sein Vorgänger Otmar Brix im Sommer 2003 während der WM in Barcelona verstorben war. In den folgenden acht Jahren in der Höhe von erreichten Markus Rogan, Mirna und Dinko Jukic und Co. ihre größten Erfolge.

Richterin Patrizia KobingerBö­hm gab etwas später während des Prozesses bekannt, dass ihr ein am Dienstag abgesandte­r Brief zugestellt worden sei, der gemäß Datierung von S. am Montag – seinem Todestag – verfasst worden sein soll. Das Schreiben trage keine handschrif­tliche Unterschri­ft. KobingerBö­hm: „Der Brief ist eine Replik auf die Anklage, er enthält seine Sicht der Dinge. Es ist aber in keiner Art eine Art Abschiedsb­rief.“

Von den acht Angeklagte­n saßen schließlic­h sechs vor der Richterin. Das Verfahren gegen den SPÖ-Politiker und Gewerkscha­fter Christian Meidlinger wurde aus dem Verfahren ausgeschie­den. Erst soll es zu Verhandlun­gen wegen einer möglichen Diversion kommen.

Die mutmaßlich­en Taten liegen schon lang zurück. Leitende Funktionär­e des Österreich­ischen Schwimmver­bands sollen mittels Scheinrech­nungen an zusätzlich­e Fördergeld­er gelangt sein.

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BILD: SN/APA/HERBERT NEUBAUER Zwei der Angeklagte­n vor Gericht.

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