Sportlich, reich und männlich
Mit 127 Millionen Dollar Jahresgage ist Fußballstar Lionel Messi der bestbezahlte Sportler der Welt. Unter die Top 100 schaffte es nur eine Frau.
Es kann kein Zufall sein, dass sich in dem Begriff „erfolgreich“das Wort „reich“versteckt. Je erfolgreicher man in seinem Metier ist, desto höher ist normalerweise auch die Anerkennung und schließlich auch der Lohn dafür.
Im Sport gelten diese Prinzipien jedoch nur bedingt, wie aus der aktuellen Geldrangliste des US-amerikanischen Magazins „Forbes“hervorgeht. Diese wird seit 1990 publiziert, basiert auf Recherchen der Redakteure sowie auf Schätzungen von Experten und gilt als eine der zuverlässigsten Quellen über die Einnahmen von Spitzensportlern.
Demzufolge war Fußball-Superstar Lionel Messi im Zeitraum von Juni 2018 bis Juni 2019 weltweit der bestbezahlte Sportler. 127 Millionen Dollar (112 Mill. Euro) hat der Profi des FC Barcelona verdient. Der Betrag setzt sich zusammen aus 92 Millionen Gehalt und 35 Millionen für Prämien und Sponsoring-Einnahmen. Nur: Der fünffache Weltfußballer Messi gewann mit Barça zwar die spanische Meisterschaft, scheiterte in der Champions League heuer aber im Halbfinale am späteren Sieger FC Liverpool, dessen Spieler es übrigens bei Weitem nicht in die Top 10 geschafft haben. Auch Cristiano Ronaldo gewann mit Juventus Turin zwar die Meisterschaft und den italienischen Cup, aber eben nicht die Königsklasse. Dennoch kommt der exzentrische Portugiese in der Rubrik „Forbes 100“, die allein die Einkünfte als Maßstab hernimmt, mit 109 Millionen Dollar (96 Mill. Euro) auf Platz zwei. Und auch Rang drei gehört mit dem Brasilianer Neymar einem Fußballer. Der Glamourkicker von Paris St. Germain verdiente 105 Millionen Dollar (92 Mill. Euro). Erst nach den drei Fußballstars folgen die Topverdiener anderer Sportarten. Vierter der Einkommensliste ist der mexikanische Boxer Canelo Álvarez vor dem Schweizer Tennisprofi Roger Federer. Die Top Ten komplettieren die US-Footballprofis Russell Wilson und Aaron Rodgers sowie die Basketballstars LeBron James, Stephen Curry und Kevin Durant. Die höchsten Einkünfte unter Deutschlands Sportlern konnte Formel-1-Pilot Sebastian Vettel verbuchen (35,5 Mill./Platz 30). Ein Österreicher hat es nicht ins Ranking der besten 100 geschafft.
Und mit der US-amerikanischen Tennisspielerin Serena Williams taucht auch nur eine Frau in der „Forbes“-Liste auf. Die frühere Weltranglisten-Erste wurde als 63. gereiht. Was lernen wir daraus? Eine gewichtigere Rolle als der Erfolg spielt für die Einnahmen von Spitzensportlern auch im Jahr 2019 immer noch das Geschlecht.