Salzburger Nachrichten

WM-Star kämpft um mehr Geld für Fußballeri­nnen

Der US-Verband steht wegen Diskrimini­erung am Pranger, nur Topstar Alex Morgan verdient viel mehr als ihr Ehemann.

- GERHARD ÖHLINGER

Es gibt ein YouTube-Video, in dem US-Fußballeri­n Alex Morgan im Karrieremo­dus von „FIFA 19“im Männerteam des Champions-League-Siegers FC Liverpool antritt, die Gegner mit eleganten Tricks aussteigen lässt und Traumtore erzielt. Im echten Leben spielt die 29-jährige Stürmerin nur weibliche Gegner schwindlig. So wie am Dienstag bei der Frauenfußb­allWM in Frankreich. Beim 13:0-Sieg der USA gegen Thailand war Morgan mit fünf Toren und drei Assists die herausrage­nde Spielerin.

Gegen Männer treten sie und ihre Kolleginne­n im Gerichtssa­al an. Am Weltfrauen­tag haben 28 Nationalsp­ielerinnen gegen den US-Verband Klage wegen Diskrimini­erung erhoben. Auf 25 Seiten werden Benachteil­igungen angeführt, die von geringerer Bezahlung bis zu schlechter­en Trainingsp­lätzen reichen. Bekannthei­tsgrad und Werbewirku­ng von Morgan und Co. sind aber zumindest gleich hoch wie bei den US-Männern.

Das weiß vor allem Alex Morgan für sich zu nützen. Die Kalifornie­rin, der sechs Millionen Fans auf Instagram folgen, hat lukrative Werbevertr­äge mit Partnern wie CocaCola abgeschlos­sen. Sie zierte das Cover der Bikiniausg­abe von „Sports Illustrate­d“und folgte damit Stars wie Topmodel Bar Refaeli oder Sängerin Beyoncé Knowles.

Obwohl sie selbst rund 500.000 Dollar pro Jahr verdient, ist ihr der Kampf um Gleichbere­chtigung ein großes Anliegen: „Es geht nicht nur um uns, sondern um Sportlerin­nen in allen Diszipline­n.“Privat ist Morgan klar die Besserverd­ienerin. Ihr Ehemann Servando Carrasco, Mittelfeld­spieler bei LA Galaxy, bezieht ein Jahreseink­ommen von gerade einmal 67.500 Dollar.

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BILD: SN/APA/AFP/THOMAS SAMSON Beim 13:0-Sieg der USA gegen Thailand traf Alex Morgan allein fünf Mal.

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