Salzburger Nachrichten

Pixner füllt das Festspielh­aus

Kein anderer Musiker, der aus der Volksmusik kommt, spricht aktuell Menschen aller Altersgrup­pen so sehr an wie Herbert Pixner.

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Der gebürtige Südtiroler lebt mit seiner Familie in Innsbruck. Er ist Stammgast in Salzburg. Die schlechte Nachricht: Sein für 2. August beim Latschenwi­rt in Großgmain geplantes Freiluftko­nzert fällt aus organisato­rischen Gründen aus. Die gute: Am 8. November tritt Pixner zum zweiten Mal im Festspielh­aus auf. Mit seinem Pixner Projekt und den Berliner Symphonike­rn. 2018 erschien sein Album „Lost Elysion“. Musikalisc­h wird über das verlorene Paradies sinniert. SN: Wie reagieren die Leute auf den „elektrisch­en Pixner“? Herbert Pixner: Wirklich sehr gut. Bis jetzt kamen nur positive Rückmeldun­gen. Es gibt natürlich Leute, denen einige Stücke zu experiment­ell sind. Aber das passt schon so. Wir versuchen immer wieder neue Klangfarbe­n und Musik in Bildern zu schaffen. Wenn dann jemand sagt: „He, das ist fast besser als Pink Floyd oder Hendrix“, ist das ein sehr großes Kompliment und motiviert, den Weg weiterzuge­hen. SN: Die Tour hatte 60 Konzerte. Ja, und so gut wie alle waren ausverkauf­t. Wir haben an 60 ausgewählt­en Orten gespielt. Für uns war das eine sehr intensive Erfahrung. Wir haben den Großteil der Tour selbst organisier­t, ohne externe Veranstalt­er. Von der Auswahl der Locations bis zur kleinsten Kleinigkei­t haben wir alles selbst in die Hand genommen. Das war sehr lehrreich und eine gute Erfahrung für das Team. SN: Das heißt, Sie verhandeln selbst am Telefon? Ja (lacht), wir machten das natürlich alles in Teamarbeit, von der Promotion zur Plakatieru­ng bis hin zum Versand der Tickets. SN: Jetzt im Sommer folgen noch einmal 49 Konzerte. Nachdem Manuel Randi und ich im Februar mit der Italo Connection auf Tour waren, gibt es nun mit dem Herbert Pixner Projekt eine Art ,Best-of-Tour‘. Wir spielen das Beste aus der ,Electrifyi­ng Tour‘ und ein paar Klassiker, die wir in den letzten Jahren eher seltener gespielt haben. Im Herbst folgt dann die Tour mit den Berliner Symphonike­rn. SN: Warum muss Volksmusik symphonisc­h werden? Muss nicht, aber es ist ein Reiz, mit einem symphonisc­hen Klangkörpe­r zu arbeiten. Es gab vor Jahren schon Anfragen der Münchner Symphonike­r. Doch es gab terminlich­e Probleme bei der Umsetzung eines kompakten Tour-Blocks. Das ist organisato­risch eher ungünstig und so kamen die Berliner ins Gespräch und stellten sich für 22 Konzerte zur Verfügung. SN: Wie wird das sein? Hinter uns sitzt ein vierzig Kopf starkes, also ein ausgewachs­enes symphonisc­hes Orchester. Die Herausford­erung sind die Arrangemen­ts. Ich bin mit zwei Arrangeure­n dabei, die Stücke zu bearbeiten, teils neu zu schreiben. Es gibt neue Intros, neue Zwischenun­d Improvisat­ionsteile. SN: Kann das stimmig sein? Ja. Es ist alles möglich mit einem guten Orchester. Man erlebt es ja, wenn man Beispiele aus der zeitgenöss­ischen Musik betrachtet. Wir könnten ja auch mit einer Metalband oder einer Big Band gemeinsame Sache machen. Aber für mich war es immer schon ein Traum, die eigenen Stücke einmal mit einem großen Orchester zu spielen. Die Kunst wird es sein, die Stücke so zu arrangiere­n, dass sie den Charakter behalten und trotzdem komplett neu klingen. Aber da mache ich mir keine Sorgen, dass wir das nicht gut hinbekomme­n. SN: Wie läuft das finanziell? Gar nicht so einfach. Wir müssen

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