Fast neunstellig gewonnen verdient
Unsere Fußballer scheinen wieder zur alten Stärke zurückzufinden.
Endlich sind unsere Kicker wieder in Topform. Und das meine ich jetzt nicht nur fußballerisch, sondern auch poetisch. Sie drücken nicht nur die ledernen Wuchteln ins Kreuzeck, sondern auch wieder verbale aus sich heraus. Genau in dem Moment, als ich am Montag von ORF III, wo eine Doku über Heinz „Was bin ich doch wieder für ein Schelm“Erhardt lief, zum Ländermatch zappte, glänze der vom Reporter als „Massl“Sabitzer angesprochene Spieler mit dem Satz „Wir haben gewonnen verdient“. Dieses Wortspiel hätte auch Meister Erhardt zur Ehre gereicht und rief Zeiten wach, in denen unsere Ballesterer reihenweise zu verbaler Hochform aufliefen.
Da lieferten Hans Krankl mit „Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär“und „Wir müssen noch viel mehr Spieler ins Ausland importieren“, Peter Stöger mit „I hab dem Linienrichter mei Brilln anbotn, aba er hats ned gsehn“, Peter Pacult mit „Ja, der FC Tirol hat eine Obduktion auf mich“, Andi Herzog mit „Wir werden unsere Haut so möglich wie teuer verkaufen“oder Toni Polster mit „Ich grüße meinen Vater, meine Mutter und ganz besonders meine Eltern“humoristische Steilvorlagen in Serie. Bis heute unübertroffen ist der Sager von Toni Pfeffer 1999 in der Halbzeit des Spiels gegen Spanien beim Stand von 0:5: „Hoch werd mas nimmer gwinnan.“
Marko Arnautovic erlöste dann nicht nur die Fußballfans mit seinem satten Elfer, sondern auch die Freunde der zünftigen Poesie, als er nach dem 4:1 ob der vielen vergebenen Chancen die Wahnsinnswuchtel „Das hätte auch achtstellig oder neunstellig für uns ausgehen können“ablieferte. Danke, lieber Marko, deine Wortspenden sind im Vergleich zu den hohlen Phrasen vieler deiner Kollegen ein wahrer Genuss.