Elektro-Lkw kommen gut an
Stiegl und Quehenberger haben seit neun Monaten je einen Elektro-Lkw im Einsatz. Rückmeldungen von Fahrern, Kunden und Passanten sind ausschließlich positiv. Noch ist aber ein Diesel-Lkw billiger. VIDEO
Hermann Költringer, Sprecher von Quehenberger Logistics, ist fast euphorisch: „Das Fahrzeug wird von den Kunden und der Bevölkerung sehr gut angenommen. Die Fahrer haben eine Gaudi damit.“So resümiert er die ersten neun Monate mit dem MAN-E-Lkw: Seit 13. September hat die Spedition ihren 26-Tonner mit 320-PS-E-Motor im Einsatz. Unterwegs ist er von Bergheim aus „meist für unseren Kunden dm in der Stadt Salzburg bis nach Mattighofen“. Költringer sagt, dass die vom Hersteller angegebene Reichweite zu hoch sei: In der Praxis schaffe der vollbeladene Lkw die Tour mit im Schnitt 150 Kilometern pro Tag nur mit Ladepausen. Die dafür ideale Schnellladestation, die es bei MAN (Eugendorf) gibt, koste aber 60.000 Euro. „Und in der Anschaffung kostet er das Dreifache eines Diesel.“Dass die Energiekosten pro Kilometer nur bei einem Drittel des Diesels liegen, könne das nicht kompensieren: „Wir rechnen aber damit, dass die Technik bis 2025 kostendeckend wird. Ich gehe davon aus, dass wir dann weitere solche Fahrzeuge kaufen.“Auch StieglEinkaufsleiter Thomas Reuter spricht von einem „Wow-Effekt“, den „sein“E-Lkw bei Kunden und Passanten auslöst – „weil jeder das Fahrzeug anschaut und es auffällt“. Auch die Fahrer seien „begeistert, weil er ein angenehmes Fahrverhalten hat“. Der Stiegl-E-Lkw schaffe die 150 km pro Tag – „weil wir ausschließlich die Gastronomie im Stadtgebiet beliefern“. Da sich der Akku beim Bremsen auflade, „verbrauchen wir oft nur 40 Prozent der AkkuKapazität“. Am Mittwoch haben beide Firmen die E-Lkws beim Event der Wirtschaftskammer „Salzburg in Bewegung“rund 80 Unternehmern vorgestellt. Christian Wagner (WKS): „Wir wollen damit Infos aus der Praxis an Interessierte weitergeben und einen Überblick über die Angebote auf dem Markt schaffen.“