Ältere sind Verlierer auf dem Arbeitsmarkt
Positiv: Die Arbeitslosigkeit sinkt weiter. Negativ: Es gibt immer mehr Arbeitslose über 50. Deren Zahl ist mittlerweile auf über 4000 im gesamten Bundesland angestiegen. Das ist um 127 Prozent mehr als im Jahr 2008. AK-Präsident Peter Eder: „Die nächste gewählte Bundesregierung muss dieses Problem ernst nehmen und mit aktiver Arbeitsmarktpolitik diesen Menschen eine Perspektive geben.“
Jüngst hat das Arbeitsmarktservice (AMS) Salzburg die aktuellen Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Auf den ersten Blick mit guter Optik: Mit einem Minus von 3,3 Prozent schneidet unser Bundesland im Österreich-Vergleich überdurchschnittlich gut ab. Aktuell sind in Salzburg knapp 12.800 Personen ohne Job, um 441 weniger als vor einem Jahr.
Ältere profitieren nicht Aber: Ältere Beschäftigungslose bleiben trotz nach wie vor guter Konjunktur und steigendem Fachkräftebedarf auf der Strecke. Mittlerweile sind von den Salzburgerinnen und Salzburgern über 50 Jahre mehr als 4000 ohne Job – fast ein Drittel aller Arbeitslosen. Besserung ist keine in Sicht – die Zahl älterer Arbeitsloser ist seit 2008 um 127 Prozent gestiegen.
AMS-Mittel erhöhen statt streichen Gegenmaßnahmen vermisst AKPräsident Peter Eder: „Die kürzlich entlassene Bundesregierung hat keine Initiativen zur Beschäftigung älterer Arbeitnehmer gesetzt, im Gegenteil: Durch die Abschaffung der Aktion 20.000 hat die Politik vielen Älteren die Chance auf Jobs genommen.“Dabei hat das Projekt einiges bewirkt: Österreichweit konnte 4400 Personen, in Salzburg 102 Personen, aus der Arbeitslosigkeit geholfen werden. „Statt diesen Menschen Notstandshilfe zu zahlen, hat der Staat dadurch Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge kassiert“, so der AK-Präsident. Die AK fordert von der nächsten Regierung mehr Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik, denn die letzte Bundesregierung hat genau das Gegenteil getan: Das Budget des AMS wurde bereits 2018 massiv gekürzt und heuer wurden dem AMS dann noch einmal 150 Mill. Euro entzogen.
Allein für das Bundesland Salzburg stehen in diesem Jahr zwischen vier und sechs Millionen Euro weniger zur Verfügung, um Arbeitslose zu unterstützen.