Salzburger Nachrichten

Strache stellt die FPÖ vor eine schwere Prüfung

Ermittlung­en wegen Korruption gegen Ex-Parteichef. Entscheidu­ng über EU-Mandat bis Montag.

- A.k.

Spätestens am Montag wird Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache eine „persönlich­e Erklärung“abgeben, ob er das EU-Vorzugssti­mmenmandat annimmt oder nicht. Das ließ der designiert­e FPÖ-Obmann Norbert Hofer am Donnerstag­abend nach einem Gespräch mit Strache wissen.

Zugleich ziehen sich über dem ehemaligen Vizekanzle­r immer dunklere Wolken zusammen. Am Donnerstag teilte die Wirtschaft­sund Korruption­sstaatsanw­altschaft (WKStA) mit, dass sie gegen Strache ermittle. Es geht um den Verdacht, dass der damalige FPÖ-Chef einer vermeintli­chen russischen Oligarchin kriminelle Geschäfte in Aussicht gestellt habe. Ermittlung­en laufen auch gegen Straches einstigen Vertrauten, den zurückgetr­etenen FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus.

Auch parteiinte­rn läuft nicht alles rund für Strache. Zwar gibt es in der Wiener Landespart­ei starke Kräfte, die ihn wieder als Obmann der Wiener Landespart­ei installier­en wollen. Der freiheitli­che Wirtschaft­svertreter Karl Baron sagte kürzlich, für ihn sei es „undenkbar“, Strache als Obmann der FPÖWien zu verlieren. Andere hingegen wollen mit dem gefallenen Parteichef nichts mehr zu tun haben. Eine selbst ernannte „Gemeinscha­ft der Freiheitli­chen außerhalb der FPÖ“rief sogar via Aussendung zur Rebellion auf. „Das System Strache hat ausgedient, auch Hofer und Kickl müssen gehen“, hieß es da. Gleichzeit­ig sollten jene „hundert“Freiheitli­chen, die unter Strache aus der FPÖ ausgeschlo­ssen wurden, wieder in die Partei aufgenomme­n werden. Wie viel Rückhalt die rebellisch­e Gruppe im blauen Lager hat, ist strittig. Die Spur der Aussendung führt zur Handynumme­r eines einstigen FPÖ-Mandatars aus dem Dunstkreis Jörg Haiders, der wegen Verhetzung verurteilt wurde.

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BILD: SN/APA Tief gefallen: Strache.

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