Bosch Österreich läuft gut
Größter Standort Hallein ist von Dieselproblemen nicht beeinträchtigt.
Nach einem erfolgreichen Jahr 2018 rüstet sich die BoschGruppe in Österreich für eine herausfordernde Geschäftsperiode 2019. Die ersten Monate seien gut angelaufen, sagt Bosch-ÖsterreichAlleinvorstand Klaus Peter Fouquet, man sei „in allen Unternehmensbereichen erfreulich gestartet“. Für das Gesamtjahr erwartet man zwei bis drei Prozent mehr Umsatz.
Das Nachlassen des globalen Automarkts um rund drei Prozent werde aber konzernweit Spuren hinterlassen. Der Konzern kämpft auch mit den Folgen des Dieselskandals nach dem Auffliegen von Betrugssoftware bei VW und anderen Herstellern. Anders als in Deutschland seien aber österreichische Werke von den Problemen nicht betroffen, unterstreicht Fouquet. Auch ein konzernweiter Stellenabbau soll Österreich nicht treffen. Von den weltweit 410.000 Bosch-Arbeitsplätzen hängen rund 50.000, also 12 Prozent, vom Diesel ab. BoschKonzernchef Volkmar Denner hat beim Personal „Anpassungen“in Aussicht gestellt. Auf betriebsbedingte Kündigungen will er verzichten. An den 14 Standorten in Österreich seien „diesbezüglich keine personellen Maßnahmen geplant“, unterstreicht das Unternehmen.
Das gilt insbesondere für den größten heimischen Bosch-Standort Hallein, der sich auf Dieseleinspritzsysteme spezialisiert hat. Allerdings nicht für Pkw, in Hallein widmet man sich der Entwicklung und Fertigung von Großmotoren für Lokomotiven oder Transportschiffe. Mit der Auslastung sei man „sehr zufrieden“. In Hallein werken 1000 der 3040 Bosch-Mitarbeiter in Österreich. Hallein werde „nicht infrage gestellt“, sagt Fouquet.
An Österreich schätzt er die hohe Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte. „Das verschafft uns eine gute Position als Arbeitgeber im Kampf um die besten Talente“, der in Österreich weniger blutig ausgetragen werde als anderswo. So sei hier ein guter Ingenieur in drei Monaten zu haben, in Deutschland dauere das acht Monate.
2018 steigerte Bosch Österreich den Umsatz um 8,6 Prozent auf 1,36 Mrd. Euro. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung betrugen 125 Mill. Euro, dazu kommen 21,3 Mill. Euro an Investitionen. Die Ertragsentwicklung laufe parallel zu jener im Konzern, „wir sind zufrieden“, bekräftigt Fouquet.
Hohe Verfügbarkeit guter Arbeitskräfte