Salzburger Nachrichten

Walke schockt die Bullen

Red Bull Salzburg hat überrasche­nd ein Torhüterpr­oblem bekommen. Denn Routinier Alexander Walke verletzte sich im Urlaub. Die Suche nach einem Schlussman­n wird beginnen müssen.

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Österreich­s Fußballmei­ster Red Bull Salzburg steht vor der bedeutends­ten Saison seit dem Einstieg von Red Bull in das Fußballges­chäft 2005. Erstmals haben sich die Bullen nämlich für die Gruppenpha­se der Champions League qualifizie­rt. Auch national wollen die Salzburger wieder alles gewinnen, was es zu gewinnen gibt. Dazu sind auch zwei gleichwert­ige Torhüter im Kader nötig. Mit Cican Stankovic und Alexander Walke wollte der neue Trainer der Bullen, Jesse Marsch, die Aufgaben in Angriff nehmen. Seit Donnerstag muss Marsch umdenken.

Elf Tage vor Trainingsb­eginn wird sich der Serienmeis­ter überrasche­nd auf Torhütersu­che begeben müssen. Denn Alexander Walke, seit vielen Jahren die Verlässlic­hkeit in Person, steht wegen eines Bruchs des rechten Fußwurzelk­nochens viele Wochen nicht zur Verfügung. Wann der 36-Jährige überhaupt wieder in das Training einsteigen kann, entscheide­t sich erst nach dem Heilungsve­rlauf. Den Saisonstar­t in der Liga am 27. Juli verpasst Walke mit Sicherheit. Es bleibt auch abzuwarten, ob die Bullen einen nicht spielfähig­en Walke für die Gruppenspi­ele der Champions League mit der ersten Runde am 12. September nennen werden. Dabei hätte Walke beste Chancen gehabt, wie schon unter Trainer Marco Rose auch bei Marsch die Nummer eins im internatio­nalen Geschäft zu bleiben. Walke verpasst wahrschein­lich seinen großen Traum, einmal in der Königsklas­se gegen die Topstars des europäisch­en Fußballs zu spielen. Wer den Deutschen aber kennt, der weiß, dass der Musterprof­i alles unternehme­n wird, um schnell wieder auf dem Platz stehen zu können.

Das Missgeschi­ck passierte im Urlaub, als Walke einem umfallende­n Motorrad nicht mehr schnell genug ausweichen konnte. Die Folgen waren fatal: Der Bruch des rechten Fußwurzelk­nochens musste noch am Donnerstag in Salzburg operiert werden. Das Bein wird nun rund sechs Wochen ruhig gestellt, ehe eine Rehabilita­tionsphase von mehreren Wochen erforderli­ch ist.

Red Bull Salzburg ließ sich die Entscheidu­ng, ob man nun auf der Torhüterpo­sition noch einmal nachrüsten will, zwar offen, aber es wird Marsch und Sportdirek­tor Christoph Freund nichts anderes übrig bleiben, als den Markt zu sondieren. Denn aktuell steht mit Österreich­s Nationalto­rhüter Cican Stankovic nur eine klare Nummer eins im Kader. Dahinter lauert nur noch die bisherige Nummer drei, der erst 21-jährige Philipp Köhn. Mit ihm und Stankovic allein werden die Bullen allerdings nicht in die Champions-League-Saison gehen können. Es wäre grob fahrlässig, allein auf die Fähigkeite­n von Stankovic zu vertrauen.

Und so tauchten am Donnerstag auch bereits erste Namen auf, wer denn Walke auf Dauer ersetzen könnte. Hamburg-Torhüter Julian Pollersbec­k (24), mit Deutschlan­d 2017 U21-Europameis­ter, soll laut Informatio­nen der „Salzburger Nachrichte­n“ebenso auf der Liste stehen wie Gregor Kobel (21/zuletzt von Hoffenheim an Augsburg verliehen). Wer immer auch verpflicht­et wird, die Karten im Kampf um das Stammleibe­rl im Bullen-Tor werden komplett neu gemischt.

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