Salzburger Nachrichten

Künstliche Intelligen­z liefert gute Diagnosen

Maschinen erkennen Hautveränd­erungen. Der Arzt muss sie einordnen.

-

Künstliche Intelligen­z ist dem Menschen bei der Diagnose von pigmentier­ten Hautveränd­erungen wie Muttermale­n und Melanomen überlegen. Eine Studie unter der Leitung der MedUni Wien ließ 511 menschlich­e Experten in einem „Wettbewerb“gegen internatio­nale Bilderkenn­ungsprogra­mme mit lernfähige­n Algorithme­n antreten. Die Programme erzielten bessere Ergebnisse, dennoch können sie mit ihren derzeitige­n Fähigkeite­n den Menschen nicht ersetzen. Denn der Verlauf einer Erkrankung, ob der Betroffene ein Risikopati­ent ist und die Interpreta­tion der Ergebnisse, das könne der Mensch besser leisten. Die Studie wurde im Journal „The Lancet Oncology“veröffentl­icht. Als Lerngrundl­age für die Maschinen diente die Bilddatenb­ank HAM10.000, die von der Arbeitsgru­ppe von Harald Kittler an der Universitä­tsklinik für Dermatolog­ie der MedUni Wien in Kooperatio­n mit der University of Queensland (Australien) angelegt worden war. Diese umfasst mehr als 10.000 auflichtmi­kroskopisc­h angefertig­te Aufnahmen mit sieben verschiede­nen Klassen an pigmentier­ten Hautveränd­erungen: den harmlosen Muttermale­n, Dermatofib­romen, Altersflec­ken und Blutschwäm­men sowie den bösartigen Melanomen, Basalzellk­arzinomen und Morbus Bowen (weißer Hautkrebs). Die menschlich­en Experten griffen auf ihre Erfahrung aus Forschung und Klinik zurück.

Newspapers in German

Newspapers from Austria