Erster Wolfsriss in diesem Jahr bestätigt
Der Wolf tötete am 22. Mai in Großarl ein Schaf und verletzte ein weiteres, wie die DNA-Analyse nun bestätigte. Seither gab es keine Vorfälle mehr.
Am Donnerstag erhielt das Land telefonisch vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien das Ergebnis der DNA-Analyse: Es war ein Wolf, der am 22. Mai in Großarl ein Schaf getötet und ein weiteres verletzt hat. Aus welcher Population der Wolf stammt und ob das Individuum schon einmal nachgewiesen worden ist, werden erst die Detailanalysen der DNA zeigen.
Der Landwirt hatte das tote und das verletzte Schaf am Vormittag des 22. Mai entdeckt. Ein weiteres Schaf war verschreckt. Die Schafe hatten sich auf einer Weide in der Nähe des Hofes befunden. Zunächst ging man davon aus, dass ein großer Hund für den Angriff verantwortlich war, weil es in den Tagen danach keine
„Wir glauben, dass der Wolf nicht mehr in der Region ist.“Hubert Stock, Wolfsbeauftragter
Vorfälle mehr gab. Hubert Stock, der Wolfsbeauftragte des Landes, sagt, dass bis heute kein weiterer Verdachtsfall gemeldet worden ist. „Wir gehen deshalb davon aus, dass der Wolf nicht mehr in der Region ist. Sonst wäre sicher noch ein Vorfall aufgetreten. Bei früheren Vorfällen gab es oft in kurzer Zeit mehrere Risse.“
Auch wenn dieser Wolf längst weitergezogen sei, rechne man dennoch laufend mit weiteren Wolfsrissen, sagt Stock. „Die Wolfsdichte und die Zahl der Vorfälle rund um Salzburg nimmt zu. Da ist es normal, dass auch Wölfe zu uns kommen. In Niederösterreich gibt es inzwischen drei Rudel. Aus Tirol und auch aus Kärnten wurden heuer schon Risse gemeldet.“
Nach den zahlreichen nachgewiesenen Rissen in der Zeit von 29. April bis 14. Mai 2018 war der Angriff in Großarl der erste im Jahr 2019. Dass er wieder im Frühjahr passiert, überrascht die Experten nicht. In dieser Zeit müssen junge Wölfe das Rudel verlassen und ziehen auf der Suche nach einem Partner und einem eigenen Revier weit umher. Sesshaft geworden ist in Salzburg, soweit man weiß, bisher noch kein Wolf.
Stock sagt, das Land empfehle, Schafe und Ziegen wolfssicher einzuzäunen. „Im Prinzip handelt es sich nur um eine Verstärkung, denn die Tiere werden sowieso eingezäunt, damit sie nicht weglaufen. Wir unterstützen und fördern die Maßnahmen.“Umsetzbar ist das allerdings nur auf Weiden in Hofnähe. „Auf den Almen sind wir relativ hilflos“, sagt der Wolfsbeauftragte. „Hirten und Herdenschutzhunde haben wir nicht und eine Zäunung auf den Almen ist ausgeschlossen. Sie ist zu aufwendig.“Wegen des Schnees ist derzeit erst ein Teil der Tiere auf den Almen.