Halbe B159 führt durch 30er-Zone
Umleitung ins Siedlungsgebiet regt in Bischofshofen Anrainer auf.
Baustellen über Baustellen – die Geduld der Bischofshofner Bevölkerung wird seit Jahren auf eine harte Probe gestellt. Besonders kritisch sehen Anrainer, dass der halbe Verkehr einer Bundesstraße dreieinhalb Monate durch ein Wohngebiet geleitet wird. Es geht um die – unbestritten notwendige – Erneuerung der Hauptwasserleitung sowie der Straßenbeleuchtung in der Salzburger Straße.
Wegen dieser Baustelle wird die B159 seit 13. Mai bis voraussichtlich Ende August in Richtung Süden als Einbahn geführt. In Richtung Norden fließt der Verkehr vom Kreisverkehr Nord über die Siedlungsgasse, Südtiroler Straße und Neue Heimat.
„Wir Anrainer leiden zeitweise extrem unter dem zum Teil undisziplinierten Fahrverhalten zahlreicher Verkehrsteilnehmer und unter Rasern, die mit deutlich höherer Geschwindigkeit als den erlaubten 30 km/h fahren – ohne Rücksicht auf Fußgänger und zahlreiche Kinder“, sagt einer der betroffenen Bewohner, Robert Gassner. Die Umleitung treffe eine Straße, die im Normalfall hauptsächlich von Anrainern – viele davon Fußgänger und Radfahrer – genutzt werde. „Und sie ist zugleich Teil des TauernRadwegs.“Obwohl hier viele Eltern und Kinder in den Kindergarten und in die Volksschule Neue Heimat sowie zur Freizeitanlage unterwegs seien, gebe es auf der gesamten Strecke nur einen einzigen Zebrastreifen, auf dem ein sicheres Überqueren gewährleistet sei. Die Schüler müssten sieben Kreuzungen queren. Laut Gassner wäre es möglich, den Umleitungsverkehr auf mehr Straßen aufzuteilen und die B159 an Wochenenden im Gegenverkehr zu befahren.
Stadtamtsleiter Andreas Simbrunner sagt auf SN-Anfrage, die von der Bezirkshauptmannschaft genehmigte Lösung sei von drei Varianten die einzige mögliche. „Wir haben uns alles angeschaut.“Eine Ampelregelung hätte Stau im Kreisverkehr und in Stoßzeiten einen Verkehrsstillstand in der Stadt verursacht, beruft sich der Amtsdirektor auf den sehr erfahrenen Verkehrssachverständigen. Und die Bodenlehenstraße, die zur alten Bundesstraße führt, sei für Lkw zu eng.