Salzburger Nachrichten

Preuner will weniger Events in der Altstadt

Rund um den Residenzpl­atz wird diskutiert, ob 58.000 Euro pro Jahr für die Erhaltung reichen – und wie viele Veranstalt­ungen genug sind.

- Stv

4,6 Mill. Euro hat die Stadt seit 2017 investiert. Ende Mai wurde nach 15 Jahren und diversen Testfläche­n dann endlich der neue, fertige Residenzpl­atz-Schotterbe­lag präsentier­t. Seit Tagen hat sich nun eine Debatte über die als Bindemitte­l verwendete­n Spitzweger­ich-Samen entwickelt, da diese einen teils penetrante­n Geruch verströmen. Das hatten die Geschäftsl­eute um den Platz kritisiert. Mittlerwei­le ist die Diskussion noch breiter geworden: So will SPÖ-Gemeinderä­tin Hannelore Schmidt wissen, ob die budgetiert­en 58.000 Euro pro Jahr reichen, um den durch Events wie Rupertikir­tag, Christkind­lmarkt, Gaisbergre­nnen & Co. nötigen Austausch des Schotters zu finanziere­n. Und sie fordert Klarheit, ob hier auch die jeweiligen Veranstalt­er mitzahlen müssen.

Die seit Kurzem für den Platz zuständige Baustadträ­tin Martina Berthold (Grüne) beruhigt: „Die normale Wartung und die Kosten werden von der Magistrats­abteilung 6 getragen. Sollten nach einer Veranstalt­ung große Beschädigu­ngen zurückblei­ben, muss das natürlich auch vom Veranstalt­er getragen werden. Aber das war in den vergangene­n Jahren ja auch nicht viel anders.“

Vereinzelt sind bereits Stimmen laut geworden, dass die Stadt doch besser den Platz vollständi­g hätte pflastern sollen. Das Argument von Berthold, dass dies aufgrund des Bundesdenk­malamts nicht möglich gewesen sei, weist dessen Leiterin Eva Hody strikt zurück: „Wir hätten sowohl mit dem Schotter als auch mit einer vollständi­gen Pflasterun­g leben können.“Sie ortet aber eine „Übernutzun­g“des Platzes und meint, dass „weniger Rummel gut für die Erhaltung des Residenzpl­atzes“sei.

Auch Bgm. Harald Preuner (ÖVP) sieht eine „Übernutzun­g“– und will „in der Innenstadt die permanente Bespielung zurückfahr­en“. Denn die Stadt wolle dort auch weiter Bewohner haben. „Ob man dort ein Blasmusikf­est mit fünf Musikkapel­len braucht, muss man sich anschauen – und auch die Stabhoch-Veranstalt­ung am Kapitelpla­tz.“Den Residenzpl­atz-Belag sieht Preuner entspannt: „Mir gefällt der Platz sehr gut. Wie gut geht es der Stadt, wenn wir keine anderen Sorgen haben? Wir sollten zuerst schauen, wie er sich bewährt.“Eine Pflasterun­g hätte wohl bis zum Vierfachen gekostet: „Und sie wäre auch in der Erhaltung viel teurer als der Schotter.“

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