Terrorverdächtiger „nicht schuldig“
Anschlag auf Moscheen in Christchurch – Prozess für Mai 2020 angesetzt.
Drei Monate nach dem rassistisch motivierten Anschlag mit 51 Toten auf zwei Moscheen in Neuseeland plädierte der Verdächtige in allen Punkten auf „nicht schuldig“. Zu dem Gerichtstermin in Christchurch wurde der Australier am Freitag per Video aus einem Hochsicherheitsgefängnis zugeschaltet. Der eigentliche Prozess gegen den 29-Jährigen soll dann erst im Mai 2020 beginnen.
Die Staatsanwaltschaft legt dem Rechtsextremisten 51-fachen Mord und 40-fachen Mordversuch sowie Terrorismus zur Last. Bei einer Verurteilung erwartet ihn eine lebenslange Haft. Der Beschuldigte war während der Anhörung auf einem großen Bildschirm zu sehen. Er selbst sagte nichts. Als die Verteidigung auf unschuldig plädierte, hatte er jedoch ein Lächeln im Gesicht. Durch den Gerichtssaal ging ein Raunen. Ansonsten zeigte der Australier keine Regung.
Das Gericht sitzt in Christchurch, wo sich der Anschlag Mitte März ereignet hatte. Der Australier ist seither in Neuseelands einzigem Hochsicherheitsgefängnis in Auckland untergebracht. Er war zuvor von Ärzten untersucht worden. Richter Cameron Mander erklärte ihn für prozessfähig und erlaubte, dass Aufnahmen von dem Angeklagten gemacht werden dürfen.
Der Täter hatte große Teile der Tat mit einer Helmkamera über Facebook live ins Internet übertragen. Zuvor hatte er ein Pamphlet mit rechtsradikalen und rassistischen Parolen ins Internet gestellt und auch per E-Mail verschickt. Neuseeland hatte nach dem Anschlag Sturmgewehre und halbautomatische Waffen verboten. Facebook führte strengere Regeln für Liveübertragungen ein.
Der Angeklagte äußerte sich nicht zu den Vorwürfen