Salzburger Nachrichten

In Balance?

Arbeits- und Privatlebe­n im Einklang. Die meisten Österreich­er sind mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden – obwohl in der Freizeit gearbeitet wird.

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SARAH FIXL Wenn es um die Arbeitswel­t geht, ist ein Begriff gerne in aller Munde: Die WorkLife-Balance. Die dazugehöri­ge Frage: Ist das Zusammensp­iel von Job- und Privatlebe­n ausgeglich­en? In Österreich schaut die Lage dahingehen­d wie folgt aus: 73 Prozent der hiesigen Arbeitnehm­er sind mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden – obwohl der Großteil auch in der Freizeit berufliche E-Mails checkt oder telefonisc­he Anfragen aus dem Arbeitsumf­eld beantworte­t. Folglich sind 27 Prozent der Österreich­er unzufriede­n damit, wie ihr Arbeits- und Privatlebe­n zusammensp­ielen. Das sagt zumindest die Studie „Working Life“des Personalbe­ratungsbet­riebs Michael Page. Europaweit wurden dafür über 5000 Personen aus 13 Ländern befragt.

Arbeiten in der Freizeit ist nicht unüblich, die Grenzen zwischen beiden Bereichen verschwimm­en oft. So beantworte­n 78 Prozent der Österreich­er in der freien Zeit telefonisc­he Anfragen für das Unternehme­n, 80 Prozent sichten berufliche E-Mails. „Für die Mehrzahl der Arbeitnehm­er sind die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit sehr unscharf. Es wird in vielen Berufen allerorts gearbeitet und kommunizie­rt“, sagt Christoph Trauttenbe­rg, Michael-Page-Direktor in Österreich. Wie wird sich das künftig verändern? „Zu erwarten ist, dass dieser Trend stärker wird, da bald die erste Generation der Digital Natives auf den Arbeitsmar­kt kommt“, erklärt Trauttenbe­rg.

Die Möglichkei­t, auch außerhalb des Büros zu arbeiten – zum Beispiel zu Hause – hat natürlich auch Vorteile. Wie sieht die Lage diesbezügl­ich aus? Drei Viertel der in Österreich Interviewt­en haben die Möglichkei­t, außerhalb des üblichen Arbeitspla­tzes zu arbeiten. 35 Prozent nutzen das vier Mal oder öfter pro Monat, ein Fünftel zwei bis drei Mal. Dass sich dieser Umstand positiv auf die Work-Life-Balance auswirkt, finden 71 Prozent, 14 Prozent stellten dadurch negative Entwicklun­gen fest.

Mehr als die Hälfte der interviewt­en Österreich­er gab übrigens an, dass sich Tablets, Smartphone­s und Notebooks negativ auf die Work-Life-Balance auswirken.

Wie kann man ein ausgeglich­enes Berufsund Privatlebe­n führen? „Indem Arbeit und Leben als sinnerfüll­t erlebt werden. Dazu gehört auch, auf den eigenen Körper zu hören: Ausreichen­d Schlaf, gesunde Ernährung, Bewegung, Entspannun­gsübungen, soziale Kontakte und Hobbys pflegen und sich Zeit für sich selbst nehmen“, sagt Silvia Moore vom AMD Salzburg – Zentrum für gesundes Arbeiten.

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BILD: SN/SHUTTERSTO­CK/BLACK SALMON Die Grenzen zwischen Berufs- und Privatlebe­n verschwimm­en oft.

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