Salzburger Nachrichten

Schranken gegen Müllsünder: Gemeinden verstärken Kontrolle

- EUGENDORF, SEEKIRCHEN.

Immer mehr Gemeinden macht der „Mülltouris­mus“in ihren Recyclingh­öfen zu schaffen. Nach der Stadt Salzburg und Wals-Siezenheim zum Beispiel setzen nun weitere Kommunen strengere Maßnahmen. Es gibt verschiede­ne Systeme der Zutritts- und Ausweiskon­trolle. Seekirchen und Eugendorf werden in wenigen Wochen – aufeinande­r abgestimmt im Gleichschr­itt – jeweils eine Lösung mit einem Schranken umsetzen. Der Schranken wird nur mit einer elektronis­chen Zutrittska­rte für Seekirchne­r bzw. Eugendorfe­r zu öffnen sein.

An der Einfahrt zum Altstoffsa­mmelhof in Eugendorf soll noch im Sommer der Schranken mit einem Lesegerät für die Karte installier­t werden. „Dieses Zutrittssy­stem wurde erforderli­ch, weil immer mehr Personen und Firmen aus anderen Orten unseren Altstoffsa­mmelhof benutzen – zu finanziell­en Lasten unserer Gemeinde“, gab Vizebgm. Robert Bimminger (ÖVP) in der Gemeindeze­itung bekannt. Damit wolle die Marktgemei­nde höhere Müllgebühr­en für ihre Bürger vermeiden, denn die Entsorgung von Problemsto­ffen koste sehr viel Geld. Eigene Berechtigu­ngskarten zum Vorzeigen haben die Haushalte jetzt schon. Die Kontrolle ist aber in der Praxis nicht einfach. Das künftige System sei in neu errichtete­n Recyclingh­öfen bereits verbreitet, erklärt Bimminger. Die Kosten für die Neuerung seien mit gut 20.000 Euro überschaub­ar. Zusätzlich erhöhe es die Sicherheit in der Halle, da die Zahl der einfahrend­en Fahrzeuge dosiert werde. Und das Personal könne so genauer auf die richtige Trennung der Stoffe achten. In den nächsten Wochen erhalte die Bevölkerun­g Informatio­nsschreibe­n mitsamt den Zutrittska­rten, die außerdem später einmal zu Gemeindese­rvicekarte­n (für andere Einrichtun­gen) ausgebaut werden könnten.

Experten schätzen, dass annähernd ein Viertel des Abfalls in vielen Recyclingh­öfen größerer Gemeinden von nicht Berechtigt­en stammt. Mengen, die über das Haushaltsü­bliche hinausgehe­n, dürften eigentlich gar nicht angeliefer­t werden. Sie müssten in Entsorgung­sfirmen kostenpfli­chtig abgegeben werden.

Die Seekirchne­r Pläne für das neue Zutrittssy­stem bestätigen auf SN-Anfrage sowohl Bürgermeis­ter Konrad Pieringer (ÖVP) als auch die Firma Mödlhamer, die den Altstoffsa­mmelhof betreibt. Zu viele Auswärtige würden Abfälle in Seekirchen entsorgen, heißt es vom Stadtchef und vom Entsorgung­sunternehm­en. Seekirchen hat sich entschiede­n, die Anlieferun­gen genauer zu überprüfen. Die Gemeinde sieht sich gezwungen, strengere Kontrollma­ßnahmen zu ergreifen. „Das Personal am Altstoffsa­mmelhof ist von der Stadtgemei­nde beauftragt, genaueste Aufzeichnu­ngen über die angebracht­en Mengen bzw. eine Liefersche­inliste zu führen.“Material, das bei gewerblich­er Tätigkeit anfalle, werde nicht angenommen.

„Wir verbessern auch die Sicherheit und die Trennung.“

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Robert Bimminger, Vizebgm.
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