Prozess um Frau, die fast ein zweites Mal heiratete
Der Fall fand sogar in deutschen Medien Beachtung: Anfang April hatten Beamte des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl die Hochzeit zwischen einer 29-jährigen Salzburgerin und einem 30-jährigen Mann aus Gambia im Schloss Mirabell vereitelt. „Lasst uns doch heiraten“, flehte die in Tränen aufgelöste Frau. Umsonst: Der Bräutigam, der sich laut Innenministerium illegal in Österreich aufhielt, wurde in Schubhaft genommen.
Wenig später stellte sich heraus: Die 29-Jährige war zum Zeitpunkt der gescheiterten Trauung Anfang April bereits in einer aufrechten Ehe – mit einem anderen Mann. Bei dem 25-jährigen Nigerianer handelt es sich um den Vater ihrer beiden Kinder. Für die Eltern gibt es am Montag ein Wiedersehen vor Gericht. Denn die Staatsanwaltschaft wirft dem Nigerianer in ihrer Anklage fortgesetzte Gewaltausübung und versuchte schwere Körperverletzung gegenüber seiner Ex-Partnerin vor. Demnach soll der Mann der Frau mit einer schweren Glasvase eine Rissquetschwunde am Kopf zugefügt haben. Auch mehrere Tritte mit Stahlkappenschuhen in das Gesicht des mutmaßlichen Opfers werden dem Angeklagten vorgeworfen. Die Anwältin des Mannes weist die erhobenen Vorwürfe zurück: „Es stimmt alles nicht, was da angeklagt ist. Das sind alles reine Erfindungen.“
Die 29-Jährige ist als Zeugin geladen. Es ist möglich, dass sie bald selbst auf der Anklagebank Platz nehmen muss: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Frau wegen des Verdachts der versuchten Mehrfachehe.